Belfie, Drelfie, Pelfie – Kuriose Selfie-Trends im Netz
Bei Facebook und Instagram sind „Likes“ die Währung. Das verlangt Kreativität und Abwechslung, etwa bei Selfies. Peinlich ist es aber auch manchmal.
Essen.
Schminken, frisieren, Licht, Winkel und – klick! Pro Tag landen weltweit Millionen Selfies im Netz, freigegeben zur „Like“-Jagd. Eine Studie des britischen Nachrichtenportals „Mirror Online“ in den USA zeigt: Eine junge Frau verbringt im Durchschnitt fünf Stunden pro Woche mit dem Knipsen ihrer eigenen Person.
Wer so begeistert ist vom eigenen Abbild, der sucht nach immer neuen Darstellungsmöglichkeiten, die „gefällt mir“-Herzchen sollen nur so fliegen. Aus dieser Selbstdarsteller-Sucht sind viele Selfie-Trends gewachsen. Ob verrückt, schräg, peinlich oder gefährlich: Hauptsache, das Bild wird geklickt und amüsiert die Follower. Das Selfie hat es bereits in den Duden geschafft, vielleicht auch bald die folgenden Abwandlungen?
Ob zerzauste Haare oder der #nomakeup-Look, hier sollte das Model irgendwie nach Bett aussehen. Für wen Scham ein Fremdwort ist, kann sich auch nackig durch die Laken wälzen, eine Nummer hochgeschlossener ist die Variante „schwarze Spitzenunterwäsche mit Strapse“. Schön sind auch die Menschen, die sich mit geschlossenen Augen fotografieren und kommentieren: „Schlafe noch“.
Belfie
Wer hat’s erfunden? Genau Kim Kardashian. Oder war es doch Jennifer Lopez? Jedenfalls ist das Belfie mittlerweile fast so bekannt wie das Selfie selbst, nur wird hier nicht das Gesicht in die Kamera gehalten, sondern der Allerwerteste. Überdimensionale Hinterteile – solange sie denn frei von Dellen sind – sind besonders beliebt.
Bifie
Nein, das ist nicht der beliebte Wurstsnack aus der Tüte, sondern eine bildliche Liebeserklärung an sich selbst im Bikini. Bauch rein, Brust raus, lasziv auf der Sonnenliege räkeln und die Hommage an den eigenen Körper ist im Handykasten. Das Bifie am besten mit sonnengebräunter Haut machen, da leuchtet der neon-pinkfarbene Bikini gleich noch mehr.
Donut-Selfie
Oh ja, wir lieben bunte Streusel-Donuts, blöd nur, dass dieses Selfie damit überhaupt nichts zu tun hat. Und auch gar kein richtiges Bild ist, sondern ein Video. Der Poser schaltet die Video-Funktion seines Smartphones und kreist damit wild um seinen Kopf herum. Die Upgrade-Version: Man schneidet mehrere solcher Clips zusammen und das soll dann ganz, ganz toll aussehen.
Drelfie
Unter dem Hashtag „Drelfie“ findet der Kenner Szenen, was der Alkohol mit einem Menschen in einer durchzechten Partynacht so alles anstellt. Fiese Fratzen, abschweifender Blick, peinliche Entblößungen: Eigentlich ein klarer Fall von „sofort löschen“. Aber nein, es ist doch so schön zu teilen!
Footsies
Füße auf saftig grünem Rasen mit Gänseblümchen, Füße im weißen Sand, Füße auf dem Wohnzimmer-Flokati-Teppich. Hier rückt eines der unbeliebtesten Körperteile in den Vordergrund, die Location ist aber entscheidend für den Erfolg des „Footsies“. Wer seine Nägel dann noch in den Trendfarben „Sugar Daddy“ oder „Mint Candy Apple“ lackiert, darf sich über ein Herzchen-Regen freuen.
Helfie
Schon Tim Toupet wusste: „Du hast die Haare schön!“ und die ganze Selfie-Generation macht mit. Beim „Helfie“ rücken die Haare in den Fokus, gerne in Form eines hohen Dutts. Je unordentlicher dieser ist, desto höher ist der Style-Grad, „undo“ nennt sich dieser Trend. Also einmal Haare wuscheln, knipsen, teilen.
Große Vorbilder sind „Brangelina“ oder „Beyonce und Jay-Z“. Hier zeigen die Fotospezialisten wie sehr sie ihren „Schatzi“ lieben, schmachtende Blicke, spitze Kussmünder und eine romantische Kitsch-Kulisse inklusive. Schaut her, wir sind ein Traumpaar!
Wird „assi“ ausgesprochen, hat aber im Normalfall nichts mit asozialem Verhalten zu tun. Hinter dem Phänomen versteckt sich lediglich ein Gruppen-Selfie, aber das klingt ja langweilig.
Welfie
Die fiesen „Welfies“ wollen Normalsterblichen bloß ein schlechtes Gewissen machen. Hier posieren schwitzende Sportskanonen vor dem Fitnessstudio-Spiegel, oft mit aufgepumptem Bizeps oder angespanntem Six-Pack. Ihre Taktik: Komplimente fischen für ihren durchtrainierten Körper mit Texten wie „mal schauen, was noch geht!“