Paris.
Die französischen Kino-Legende Jean-Paul Belmondo ist in eine Affäre verstrickt, die Stoff für einen Krimi böte: Seine 43 Jahre jüngere Partnerin Barbara Gandolfi steht im Verdacht, den 77-jährigen Filmstar auszunehmen.
Er spielte verwegene Abenteurer und mutige Rebellen, skrupellose Berufskriminelle und gefährliche Kleinganoven. Paraderollen, die Jean-Paul Belmondo (77) zu einem der größten französischen Schauspieler der Gegenwart gemacht haben. Doch im richtigen Leben gibt die Kinolegende ein gänzlich anderes Bild ab. Jüngsten Ermittlungen der Polizei zufolge führt seine 43 Jahre jüngere Lebensgefährtin Barbara Gandolfi nichts Gutes im Schilde. Kurz: Sie will den Star offenbar ausnehmen.
Zum ersten Mal kreuzten sich ihre Wege vor zwei Jahren in einem Restaurant an der Côte d“Azur: Der gealterte Leinwandheld und die entzückende belgische Nachtclubbesitzerin. Seitdem liefert das schmusende Promi-Paar immer wieder dieselben Turtel-Bilder. Mal schmiegt sich die „Playboy“-Schönheit im Pool zärtlich an „Bébels“ graubehaarte Brust, mal legt sie – wie erst vor wenigen Tagen bei den French Open in Roland Garros – zärtlich ihren Arm auf seine breite Schulter. Und – voilà – wie auf Kommando setzt Belmondo sein charmantestes Grinsen auf. Als wolle er der ganzen Welt sagen: Schaut her, ich bin immer noch der unwiderstehliche Frauenschwarm.
Autos beschlagnahmt
Frankreichs Boulevard hingegen fragt sich zutiefst besorgt, ob Barbara Gandolfis verführerische Kurven möglicherweise seine Sinne benebelt haben könnten. Der „Parisien“, auflagenstärkste Zeitung des Landes, enthüllte am Donnerstag, dass die französische Polizei Belmondo vor wenigen Tagen in seinem Pariser Domizil verhört hat. Nicht als Beschuldigten, sondern als Zeugen. Belgische Fahnder, die Barbara Gandolfi und ihren Ex-Mann Frédéric Vanderwilt schon seit geraumer Zeit der Geldwäsche, der Steuerhinterziehung sowie windiger Immobiliengeschäfte bezichtigen, hatten ihre Pariser Kollegen um Amtshilfe gebeten. Offenbar verfügt die Polizei in Brügge dank einer Telefonüberwachung über erdrückendes Beweismaterial. Die Mitschnitte lassen aber auch Gandolfis Beziehung zu Belmondo in einem für sie sehr unvorteilhaften Licht erscheinen. Ist ihre Liebe nur Teil eines Täuschungsmanövers? „Es gibt nun Beweise über die wahren Absichten dieser jungen Frau“, zitiert die Zeitung einen Vertrauten des Kinostars.
Vor einem Jahr hatten 60 belgische Fahnder in einer groß angelegten Razzia Wohnungen und Büros von Barbara Gandolfi und Frédéric Vanderwilt auf den Kopf gestellt. Angeblich leitet die Kauffrau 14 Unternehmen: nicht nur in ihrer Heimat, sondern auch am Persischen Golf. Die Ermittler beschlagnahmten Computer und Autos, sperrten alle Konten, elf Mitarbeiter landeten im Polizeigewahrsam. In ihrem Ostender Appartement stellten sie ferner zwei Luxusuhren Belmondos und einen Darlehnsvertrag sicher. Offenbar wollte der großzügige Schauspieler seiner Geliebten mit 200 000 Euro aus der Patsche aushelfen. Ein hinterlistiger Trick? Nein, erwiderte Belmondo, der, ganz Kavalier alter Schule, die Verdächtigungen gegen seine neue Lebensgefährtin entschieden zurückwies. Es sei überhaupt kein Geld geflossen, sagte er der Polizei.
Anonyme Drohung
Wenige Tage später sollte sich die Affäre dramatisch zuspitzen. Denn der Schauspieler, seine Ex-Frau Nathalie Tardviel (45), genannt „Natty“, und deren gemeinsame Tochter Stella (7) erhielten zeitgleich anonyme Todesdrohungen. Noch immer ist unklar, wer den Kinostar einschüchtern wollte. Aber schnell stellten die Fahnder eine Verbindung zu den mutmaßlichen Machenschaften Barbara Gandolfis her.
Die Klatschpresse rückte die belgische Geschäftsfrau daraufhin in die Nähe eines zwielichtigen Luders, worauf Natty der Tochter demonstrativ verbat, gemeinsam mit ihrem Vater und der neuen Geliebten Urlaub in Südfrankreich zu machen. Jean-Paul Belmondo seinerseits pochte auf das Sorgerecht für seine Tochter, schaltete seine Anwälte ein und erstatte Anzeige gegen seine Ex-Frau, die er 2002 nach seinem Schlaganfall geheiratet hatte.