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Eine Radio-Ära geht zu Ende: Nach 54 Jahren wird der legendäre britische Soldatensender BFBS abgeschaltet.

Nach 54 Jahren wird die legendäre UKW-Frequenz 96,5 MHz des Senders Langenberg für den britischen Soldatensender abgeschaltet. Das berichtete am Wochenende der Deutschlandfunk. Und das kommt nicht von ungefähr: BFBS weicht dem Programm Deutschlandradio Kultur, das – wie der Deutschlandfunk – zur öffentlich-rechtlichen Hörfunkanstalt Deutschlandradio gehört. Auch wenn Deutschlandradio Kultur mit einem in der Radiolandschaft fast einzigartigen Mix von Klassik bis Pop viel Musik sendet – härter kann der Kontrast auf dieser UKW-Frequenz beim Umschalten zur Jahresmitte kaum ausfallen.

Getöse von einem anderen Stern

Mitte der 1950-er Jahre war das nicht anders – nur umgekehrt. Für die beiden öffent­lichen Radioprogramme des 1956 gestarteten WDR war Musik für junge Leute wie Getöse von einem anderen Stern. Und so mussten Nachwuchshörer schon auf BFN (wie BFBS damals hieß) umschalten. Nur dort konnte man die Stars der gerade beginnenden Rock’n’Roll-Ära aus den ebenfalls gerade auf dem Markt gekommenen ersten Transitorradios hören. Einige Jahre später war das mit dem Beginn des Beat-Zeitalters nicht anders. Und es folgten noch viele deutsche Generationen, die mit der BFBS-Musik von Swing, Rhythm and Blues über Disco bis hin zu Dancefloor groß wurden. Der Sender, der nur für die einige Zehntausend Menschen starke britische Besatzungmacht gedacht war, hatte zeitweise Millionen von deutschen Zaungästen.

Das ist längst anders geworden: Deutsche Sender haben den BFBS-Stil gleich reihenweise erfolgreich kopiert. Das Original hat deshalb in deutschen Landen an Bedeutung verloren. Wegen der Kosten ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die Klein­sender, die BFBS künftig noch an den wenigen britischen Militärstandorten übertragen, verstummen werden.

Ab Ende Juni werden rund 10 Millionen potenzielle Hörer auf BFBS über UKW 96,5 verzichten müssen.