- Clan besetzte die Ferienwohnung eines Deutschen
- Hausbesetzungen sind kein Einzelfall
- Deshalb ist die Polizei machtlos
Mallorca.
Frank Zingelmann (48), ein Hamburger Steuerberater, erlebte dieses Jahr auf Mallorca eine unglaubliche Geschichte. Als er an seinem eigenem Ferienhaus ankam, musste er laut der „Hamburger Morgenpost“ feststellen, dass sein Haus von einem Clan besetzt war.
Am 26. Januar sei Zingelmann nach Mallorca geflogen, um in seiner Finca an der Playa de Palma Urlaub zu machen. Die Wohnung gehöre ihm schon 20 Jahre. Als er sein Grundstück erreicht habe, hätten ihm drei Hunde den Zutritt versperrt.
Zwei Bewohner seien mit seinem Fernseher weggefahren, während Handwerker gerade Internet- und Telefonkabel verlegt hätten. Eines stand für den Hamburger fest: Die fünfköpfige Familie, die seine Finca besetzte, würde die Wohnung nicht von selbst verlassen.
Die Polizei ist machtlos
Doch die Polizei auf Mallorca kann gegen die Hausbesetzer nichts tun. In Spanien gibt es ein „Recht auf würdigen Wohnraum“. Hausbesetzer, die bei der Tat nicht erwischt werden, können von der Polizei nicht des Hauses verwiesen werden.
Ist ein Haus erst einmal drei Tage besetzt, muss ein Richter die Räumung anordnen. Doch das kann bei der notorisch überlasteten spanischen Justiz manchmal sogar Jahre dauern. Also helfen sich die Hausbesetzer oft mit Selbstjustiz weiter.
Die Hausbesetzer werden in Mallorca zu einem riesigen Problem. Mittlerweile haben sich Clans zu mafiaähnlichen Strukturen formiert, die Wohnungen nicht nur besetzen, sondern auch vermieten.
In einem Fall hätten die Besetzer mit gefälschten Papieren sogar versucht, eine Wohnung zu verkaufen, berichtet das Blatt weiter. Oft bliebe deutschen Immobilienbesitzern keine andere Wahl die Hausbesetzer zu bezahlen, damit sie wieder gehen.
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Doch das kam für Frank Zingelmann nicht in Frage. Die „Hamburger Morgenpost“ berichtet, dass er für mehrere Tage sein Haus observiert habe. Dann war er sich sicher, dass in der Finca nur zwei Männer lebten.
Zingelmann sei mit zwei Begleitern über die Mauer geklettert und habe die Bewohner aufgefordert, die Wohnung zu verlassen. Angesichts der Überzahl hätten die Besetzer tatsächlich das Haus geräumt.
Doch die Probleme waren noch nicht ganz gelöst. Das ganze Haus sei verwüstet gewesen, Möbel seien zerstört, Wände beschmiert worden. Außerdem soll vom Fernseher bis zu den Socken einiges gestohlen worden sein. Laut dem Blatt beträgt der Schaden ungefähr 250.000 Euro.
Damit sich der Fall nicht wiederholt, hat Zingelmann jetzt einen dauerhaften Mieter einziehen lassen. Sonst würde die nächste Hausbesetzung vermutlich nicht lange auf sich warten lassen … (LuC)