„Dallas“-Star Victoria Principal alias „Pam“ wird 65 Jahre
Für Victoria Principal war „Dallas“ das TV-Engagement ihres Lebens. Danach wurde es still um sie. Wie steht sie heute zu ihren Ex-Kollegen?
Dallas.
Sie hat einiges gemacht beim Film und noch mehr beim Fernsehen. Aber sie ist einer jener Schauspielerin, die stets auf eine Rolle reduziert wird. Auf die eine Rolle, die alles andere überstrahlte. In ihrem Fall ist es die einer jungen Frau, die in eine texanische Öldynastie einheiratet. Pamela Ewing heißt sie in der Serie, die den Titel „Dallas“ trägt. Am Samstag wird Victoria Principal 65 Jahre alt.
Geboren wird sie in Japan, groß wird sie in London, Puerto Rico, Florida, Massachusetts und Georgia. Denn Victorias Vater ist Sergeant bei der US Army und überall auf der Welt stationiert. Seine Tochter ist hübsch, so hübsch dass sie bereits mit fünf Jahren für Werbespots im Fernsehen verpflichtet und mit 19 zu „Miss Miami“ gekürt wird.
Pam hat stets die Haare schön
Anfang der 70er-Jahre strandet Principal in Hollywood. Sie hat kein Geld, aber sie hat Talent. Deshalb bekommt sie neben Paul Newman eine Rolle in dem Film „Das war Roy Bean“. Der Film bringt ihr eine Golden- Globe-Nominierung, bleibenden Ruhm aber bringt er nicht. Frustriert will sich die junge Frau schon aus dem Geschäft zurückziehen, da meldet sich das Fernsehen. Der legendäre TV-Produzent Aaron Spelling bietet ihr eine Rolle in der Serie „Fantasy Island“ an. Ein Jahr später folgt der Durchbruch, folgt „Dallas“. „Ich war die erste, die sie für die Rolle gesprochen haben.“
Pamela Ewing, geborene Barnes, heißt Victoria in der Serie und hat kein einfaches TV-Leben. Ihr Bruder Cliff ist ein Versager, Schwager J.R eine Art Mensch gewordener Ölschlamm, und der Ehemann irgendwann anscheinend verstorben. Aber Pam hat stets die Haare schön und die Hüften schmal, lässt sich viel gefallen, haut aber irgendwann auch mal auf den Tisch. Eine Frau die leidet, sich aber nicht unterkriegen lässt.
Affäre mit Andy Gibb
Männer in aller Welt liegen ihr zu Füßen. Sie heiratet einen „Dallas“-Nebendarsteller, lässt sich aber nach wenigen Monaten wieder scheiden. Ihr neuer Lover steht ihr in Sachen Prominenz nichts nach. Principal beginnt eine Affäre mit dem damals enorm erfolgreichen Andy Gibb, dem „kleinen Bruder“ der Bee Gees Maurice, Robin und Barry. Lange Zeit sind sie ein Traumpaar der Klatschpresse, doch Gibb ist abhängig. „Die Drogen oder ich“, stellt ihm die Schauspielerin ein Ultimatum. Gibb wählt die Drogen.
Aber Principal bleibt nicht lange alleine. 1985 heiratet sie den Schönheits-Chirugen Harry Glassman, wehrt sich aber stets gegen Unterstellungen, der Gatte habe des öfteren das Skalpell bei ihr angesetzt. Zwei Jahre nach der Hochzeit stirbt sie den Serientod, um aus der Öl-Soap auszusteigen: „Ich bin nie davon ausgegangen, dass ,Dallas’ meine Karriere ist. Es war ein Job“, sagt sie damals. Und irrt.
Denn nie wieder bekommt sie auch nur ansatzweise eine Rolle, mit der sie an den „Dallas“-Erfolg anknüpfen kann. Das kratzt vielleicht am Ego, echte Sorgen aber muss sich Principal nicht machen. Der Doktor verdient gutes Geld, und sie selbst entwickelt erfolgreich eine eigene Kosmetikserie und schreibt Schönheitsbücher unter dem Titel „Living Principal“. Das fällt sogar die Scheidung von Glassman 2006 finanziell nicht wirklich ins Gewicht. Im Gegenteil, es ist sogar bis heute ausreichend Geld da, um regelmäßig für Naturschutzprojekte zu spenden.
Getrübtes Verhältnis zu Ex-Kollegen
Bei der „Dallas“-Neuauflage von 2011 ist sie nicht mehr dabei. „Ich möchte Bobbys und Pams Geschichte nicht durch eine verzweifelte Wiederkehr trüben“, sagt sie damals offiziell und beteuert, diese Entscheidung schon vor langer Zeit getroffen zu haben. In kleiner Runde allerdings soll sie die Fortsetzung gerne „jämmerlich“ genannt haben – wohl auch, weil sie niemand um eine Rückkehr ersucht hatte.
Das Verhältnis zu den ehemaligen Kollegen scheint jedenfalls zerrüttet. Als J.R.-Darsteller Larry Hagman vor drei Jahren stirbt, kommen viele „Dallas“-Darsteller zur Beerdigung. Principal, heißt es später, habe nicht einmal Blumen geschickt.