Vom Vormund ins Pflegeheim abgeschoben, von der Jugendfreundin gerettet: So etwa ließe sich das Fernsehdrama „Sein gutes Recht“ (Arte, 20.15 Uhr) grob umreißen. Matthias Habich spielt den von beginnender Demenz befallenen Max in seiner verwahrlosten Villa, Thekla Carola Wied die Jugendfreundin, die ihn nach mehr als einem halben Jahrhundert zufällig wiedertrifft. Sie kämpft für ihn gegen die Machenschaften eines überforderten Betreuers, eines betrügerischen Anwalts (Götz Schubert), dem Max ausgeliefert ist.
Selbst- und Fremdbestimmung im Krankheitsfall, ein spannendes Thema, das Marco Wiersch (Drehbuch) und Isabel Kleefeld (Regie) spürbar ambitioniert, aber auch ein bisschen brav umsetzen. Habich und Wied sind gute Schauspieler, werden aber oft zu reinen Erfüllungsgehilfen von Gesellschaftsthesen, die Kleefeld mit erhobenem Zeigefinger serviert. Gleichwohl erfährt man Erhellendes über die Rechtslage. Der Ton ist dem Stoff angemessen, besonders wenn die Krankheit schubweise Besitz von Max ergreift. Aber um nicht in Tragik zu ertrinken, gönnt sich der Film ab und zu auch ein paar heitere Augenblicke.