Lahnstein. Es soll Paare geben, die vor dem ersten Treffen mit den Schwiegereltern regelrecht zittern. Dennoch kann sich kaum ein Paar vor dieser Begegnung drücken. Ein Paartherapeut gibt Tipps, wie das Treffen halbwegs reibungslos verlaufen kann.
Irgendwann ist es in jeder Beziehung soweit: Das erste Treffen mit den Schwiegereltern in spe steht an. Die Neugierde gegenüber den Eltern des Partners ist groß – noch größer ist allerdings bei den meisten die Nervosität. «Viele haben Angst vor dem ersten Treffen mit den Eltern des Partners, weil sie befürchten, nicht akzeptiert zu werden», sagt Paartherapeut Mathias Jung aus Lahnstein bei Koblenz.
Der Experte empfiehlt jedoch, möglichst früh in der Beziehung dem Partner die eigenen Eltern vorzustellen. «Es ist eine Form von Höflichkeit, den neuen Freund oder die neue Freundin zu präsentieren», erläutert Jung. Davor sollte das junge Paar jedoch unbedingt über das Treffen sprechen. «Es ist ganz natürlich, wissen zu wollen, was auf einen zukommt, wie das Verhältnis ist und was die Eigenarten der Eltern sind», betont er. Mit diesen Informationen im Gepäck könne man besser mit der Situation umgehen.
Für einen positiven ersten Eindruck ist es wichtig, ordentlich und gepflegt aufzutreten. «Auch heute sind Werte wie Höflichkeit, Respekt und gute Manieren das A und O», erläutert der Experte. Als guten Einstieg in das Treffen empfiehlt Jung, ein persönliches Geschenk mitzubringen. Blumen seien zwar der Klassiker, doch ein persönliches Präsent wirke viel sympathischer. »Man kann ja mit dem Partner vorher besprechen, was den Eltern gefallen könnte“, fügt er hinzu.
Mit Nervosität offen umgehen
Bei dem Treffen sollte man sich von Anfang an herzlich, freundlich und warmherzig zeigen. «So kann man beispielsweise nach der Vorstellung sagen: ‚Ich freue mich wirklich Sie kennenzulernen’», schlägt der Paartherapeut vor. Auch mit kleinen Unsicherheiten wie Nervosität oder Angst sollte man offen umgehen. «Wenn man nervös ist, kann man ruhig ehrlich sagen: ‚Ich hatte wirklich Bammel, dass Sie mich nicht mögen’», betont er.
Zudem rät der Paartherapeut, sich interessiert gegenüber den Schwiegereltern in spe zu zeigen. «Öfter mal nachfragen, was ihre Hobbys sind, ihnen zuhören und sie ausreden lassen – das ist ganz wichtig», erläutert Jung. Dagegen seien Schweigen, Verständnislosigkeit gegenüber manchen Einstellungen oder muffeliges Gestammel nicht angebracht. Beim Abschied rät er, die Schwiegereltern unbedingt auf ein nächstes Treffen anzusprechen oder zu sich einzuladen. (ddp)