„Der kleine Lord“ gehört neben „Sissi“ und „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zur Dreifaltigkeit der familientauglichen Weihnachtsklassiker.
Die Geschichte um den kleinen Ceddie, der aus den USA nach Großbritannien geht, um dort das Erbe des grantigen Earl of Dorincourt anzutreten, begeistert auch fast 40 Jahre nach der Uraufführung immer noch viele Menschen. Der Film lockt in Deutschland zu Weihnachten alljährlich Millionen vor die Fernseher.
„Der kleine Lord“ wurde schon früher verfilmt
Tatsächlich wurde der Film „Der kleine Lord“ von der britischen BBC auch als Weihnachtsfilm in Auftrag gegeben. Der Film wurde 1980 für sechs Millionen britische Pfund produziert.
Damit ist der BBC-Film schon die dritte Interpretation des Stoffs. 1921 entstand bereits ein erster Stummfilm, 1936 folgte ein Schwarzweiß-Film mit Hollywood-Star Dolores Costello (übrigens die Großmutter von Drew Barrymore).
„Der kleine Lord“ war schon als Buch ein großer Erfolg
Das Buch zur Filmvorlage erschien bereits zwischen 1885 und 1886 als Fortsetzungsgeschichte Im New Yorker „St. Nicholas Magazine“.
Für die Autorin Frances Hodgson burnett war das Buch ein gigantischer Erfolg. Das Buch kannst du übrigens hier umsonst und legal im Internet herunterladen und lesen.
Dass die Geschichte um den kleinen Ceddie auch heute noch die Menschen fasziniert, zeigen die Einschaltquoten der Ausstrahlung vom Freitagabend.
„Der kleine Lord bleibt ein Quotenerfolg“
„Der kleine Lord“ hatte zur besten Sendezeit 5,79 Millionen Zuschauer, was der ARD einen Marktanteil von 17,9 Prozent einbrachte. Seit über drei Jahrzehnten läuft das britische Rührstück mit Ricky Schroder und Alec Guinness rund um Heiligabend im deutschen Fernsehen und fährt meist unangefochten den Quotensieg ein.
Dieses Mal wurde er allerdings von der Fußball-Bundesliga geschlagen. Das Spitzenspiel Borussia Dortmund gegen Borussia Mönchengladbach sahen am Freitagabend 6,92 Millionen Zuschauer im ZDF.
Doch in Deutschland dominiert die Verfilmung der BBC aus dem Jahre 1980. Doch was wurde aus den Schauspielern? Und wie sehen sie heute aus?
Ricky Schroder spielt Cedric „Ceddie“ Errol, den kleinen Lord
Für die Rolle des Ceddie wurde seinerzeit mit Ricky Schroder extra ein amerikanischer Schauspieler gecastet. Mittlerweile ist Schroder 48 Jahre alt und arbeitet nach wie vor regelmäßig als Schauspieler – zum großen Filmstar brachte er es aber nicht.
Schroder hatte jedoch immer wieder Auftritte in Serien, teilweise über mehrere Staffeln. Darunter waren NYPD Blue, Scrubs oder 24. Zwischen 1992 und 2006 war Schroder verheiratet, hat vier Kinder. Außerdem ist er aktives Mitglied der umstrittenen „National Rifle Association“ (NRA).
Sir Alec Guinness spielte den Earl of Dorincourt
Alec Guinness gehörte zu den profiliertesten Schauspielern seiner Generation. Er spielte in Klassikern wie „Die Brücke am Kwai“, „Lawrence von Arabien“, „Doktor Schiwago“ und „Star Wars“ wichtige Rollen. Für seine Rolle in „Die Brücke am Kwai“ wurde er sogar mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Als „Der kleine Lord“ gedreht wurde, war Guinness mit 66 Jahren bereits im Herbst seiner Karriere angekommen. Mit „Reise nach Indien“ (1984) und „Kafka“ (1991) setzte er noch einmal späte Ausrufungszeichen. 2000 verstarb Guinness im Alter von 86 Jahren.
Connie Booth als Mrs. Erroll, Ceddies Mutter
Connie Booth war eigentlich stets als Schauspielerin für komische Filme bekannt. Zwischen 1968 und 1978 war sie ein wichtiger Teil der legendären Komikergruppe „Monty Python“ und in dieser Zeit außerdem mit dessen Star John Cleese verheiratet.
Booth spielte in Klassikern wie „Die Ritter der Kokosnuß“ und „Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft“ mit. Nach 1980 folgten nur noch wenige Projekte, seit 1995 arbeitet sie als Psychotherapeutin.
Sir Patrick Stewart als Wilkins, der Stallmeister
In „Der kleine Lord“ hatte Patrick Stewart zwar nur eine kleine Rolle – doch sieben Jahre später sollte der britische Schauspieler den Weg zum Filmstar einschlagen. Denn 1987 bekam er die Rolle des Captain Jean Luc Picard in „Star Trek -Das nächste Jahrhundert“.
Diese Rolle verkörperte er bis 2003 in 178 Folgen der Serie und vier anschließenden Kinofilmen. 2019 schlüpft Stewart, mittlerweile zum Ritter geschlagen, noch einmal in seine Paraderolle.
Außerdem feierte er Charles E. Xavier/Professor X. in den X-Men-Filmen große Erfolge, sowie in seiner eigenen Serie „Blunt Talk“.