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Der ultimative Festivalguide: Alles, was du wissen musst

Der ultimative Festivalguide: Alles, was du wissen musst

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Diese 10 Typen trifft man auf jedem Festival

Der ultimative Festivalguide: Alles, was du wissen musst

Diese 10 Typen trifft man auf jedem Festival

Panorama Video

  • Kenner wissen: Richtig gut wird Musik erst, wenn man sie mit anderen teilt
  • Und wo ginge das besser als auf einem Festival?
  • Wir sagen dir, was es für das perfekte Festival-Wochenende braucht – und was du lieber lassen solltest

Berlin. 

Ob riesig wie Sziget, Kult wie Wacken, modisch wie Coachella, gaga wie Parookaville oder legendär wie Glastonbury – die Liebe zur Musik zu zelebrieren, geht nirgendwo besser als auf Festivals!

Auch in dieser Saison werden wieder Hunderttausende Fans vor die Bühnen dieser Welt pilgern, im Freien tanzen, singen, feiern und sich für ein paar Tage gepflegt dem Wahnsinn hingeben. Damit auch du das Beste aus deinem Festival-Besuch rausholst, haben wir jahrzehntelang investigativ recherchiert, uns im Selbstversuch aufgeopfert, nur um dir nun unseren ultimativen Festival Guide präsentieren zu können. Okay, ein bisschen Spaß hat es auch gemacht.

Anreise, frühe: Wer früher da ist, kann früher feiern. Und läuft nicht Gefahr, sein Zelt neben den Dixieklos aufschlagen zu müssen.

Bändchen: wichtigstes Accessoire des Wochenendes. Für einige Festivalisten auch Sammlerobjekt, das es zu tragen gilt, bis es von alleine abfällt.

Bier: Drei davon sind auch ein Schnitzel.

Bungee-Jumping: erbaulicher Zeitvertreib in den Auftrittspausen. Also als Zuschauer.

Camping: einzig legitime Art, auf einem Festival zu nächtigen.

Campingstuhl: absolutes Must-Have. Spätestens nach zwei durchtanzten Tagen besteht allerdings das Risiko, sich niemals wieder daraus erheben zu wollen.

Crowdsurfing: insbesondere auf Rockfestivals zu beobachten. Auf einigen Festivals wegen der hohen Verletzungsgefahr nicht mehr erlaubt und mit Platzverweisen geahndet.

Dixieklo: ein Ort, der nur im äußersten Notfall aufgesucht werden sollte. Und dann gilt: Luft anhalten!

Dosenbier: erlebt wegen des Glasverbots jedes Jahr pünktlich zur Festivalsaison eine Renaissance. Grund für geschäftstüchtige Pfandsammler, sich ein Ticket zu besorgen – die Investition lohnt.

Drogen: in den Ausprägungen legal und illegal anzutreffen. Illegal solltest du lassen.

Fahnenmast: nützliche Vorrichtung, wenn man mal trotz verantwortungsvollen Genusses von Bier im Allgemeinen und Dosenbier im Speziellen Schwierigkeiten mit der Orientierung hat. Danke an dieser Stelle noch mal an die vorausschauenden Nachbarn mit der Leonardo-DiCaprio-Flagge!

Flunkyball: möglicherweise der Grund für die Orientierungsschwierigkeiten.

Gaffer-Tape: Worte können nicht ausdrücken, wie nützlich dieses Klebeband ist. Berühmteste Verwendung: als modischer Umhängeriemen für die selbstdesignte Trinkbeutel-Tasche.

Glasgefäße: der Satan höchstpersönlich. Nur erlaubt, wenn Nutella drin ist.

Glamping: Camping für alte Leute. Mit befestigten Wegen, Rezeption, Strom, WLAN und – in der höchsten Dekadenzstufe – echten Betten und Holzfußboden im Zelt.

Glitzer: Wer etwas auf sich hält und weiblich ist, trägt es neuerdings im Gesicht. Wer etwas auf sich hält und männlich ist, macht einen großen Bogen drum.

Grill: Statussymbol. Insignie der Macht.

Gummistiefel: ein Narr, wer glaubt, er könnte ohne sie auskommen.

Heeeelga: inzwischen fast in Vergessenheit geratener Ruf nach einer imaginären Frau ebendieses Namens. Früher mit Inbrunst erwidert, heute nur noch von hoffnungslosen Romantikern verwendet, auf der Suche nach ihrer verlorenen Jugend.

Hotel: ist diese Nobelherberge, für die man sich im Vorfeld zu cool gefühlt hat, die aber noch nie so verlockend schien, wie nach drei Tagen Isomatte auf bretthartem Stoppelfeld.

Hugs, free: hat mit der Zeit an Originalität eingebüßt. Die Geste an sich kommt aber nie aus der Mode. Mehr Liebe für alle.

Hygiene: hat es schwer.

KBM: kurz für Kinder-Bollerwagen-Mafia. Transportiert deine Siebensachen zuverlässig vom Auto zum Campinggelände, ruft dafür aber Wucherpreise auf.

Klopapier: Man weiß erst, was man an ihm hat, wenn es nicht da ist. Großer Bruder vom Taschentuch.

Konfetti: Keiner braucht es, jeder liebt es. Zumindest wenn man den Mist nicht wieder aufräumen muss. Ist hier der Fall, also: mitnehmen!

Kopfbedeckung: ergibt Sinn.

Kondome: ergeben noch mehr Sinn.

Kostüm: ergibt keinen Sinn. Hindert eine immer größer werdende Gruppe von Leuten aber nicht daran, sich eins überzustülpen.

Limbo: lästiges Hindernis, das von Mitcampern als eine Art Zollschranke über die Wege gebaut wird. Man kann nur verlieren.

Line-up: englisch für Mannschaftsaufstellung. Oder Bandaufgebot.

Luftmatratze: Edelvariante der Isomatte.

Matsch: wesentlicher Bestandteil jeder guten Festival-Anekdote.

Mensch, größter: steht immer direkt vor dir. Immer.

Merchandise: Es klingt verrückt, aber man kann es ein ganzes Jahrzehnt lang schaffen, kein einziges überteuertes Souvenir zu erstehen.

Moshpit: vor der Bühne in der Regel spontan entstehender Kreis, in dem Menschen tanzen. Prellungen sind nicht auszuschließen.

Müllpfand: Geld, das man dafür wiederbekommt, dass man seinen leeren Müllsack in den Container geworfen hat.

Ohrenstöpsel: treuer Begleiter vernunftbegabter Festivalgänger. Zudem gleich doppelt nützlich – vor der Bühne und beim Schlafen.

Pavillon: in nordischen Gefilden unverzichtbar. Es sei denn, man steht darauf, schon auf dem Campinggelände klatschnass zu werden.

Pogo: gut im Moshpit auslebbar. Keine tänzerischen Grundkenntnisse nötig.

Powerbank: für viele inzwischen so essenziell wie Bie… äh, Wasser. Nicht auszudenken, wenn die Follower nicht sehen können, dass man zum Mittag über dem offenen Buchenholzfeuer geröstetes Bio-Schwein von Kleinerwerbsbauern aus dem Ammerland hatte. #Fail

Ravioli: Street Food des kleinen Mannes.

Regenjacke: Wer keine hat, muss zum Plastikponcho der Werbetreibenden greifen. Und das sieht lächerlich aus.

Reiseapotheke: umfasst sie Salbe gegen Insektenstiche, bist du der Held.

Riesenrad: Symbol für den Wandel, den Festivals in den letzten Jahren durchgemacht haben. Puristen ein Dorn im Auge.

Schlafen: überbewertet.

Sicherheit: nie komplett herstellbar. Wertsachen nah am Körper tragen, wäre aber schon mal ein Anfang.

Seifenblasen: versetzen jeden in Verzückung. Ähnlicher Effekt wie Konfetti nur ohne Rückstände.

Smartphone: wegen der großen Menschenmenge oft eher nur noch „Phone“. Was zur Abwechslung aber mal recht smart sein kann.

Sonnenbrand: holst du dir je nach Hauttyp auch, wenn es drei Tage regnet.

Sonnenbrille: schon aus Gründen der Hipness zu tragen. Und als UV-Schutz natürlich.

Street Food: Waren Lahmacun und asiatische Nudelpfanne früher das höchste der kulinarischen Vielfaltsgefühle, geht heute nichts ohne fair gehandelten und kalt gepressten Röstkaffee, handgezupfte Pulled-Pork-Burger und selbstredend vegane Süßkartoffelpommes mit Guacamole.

Taschenlampe: wichtiges Werkzeug, um diabolisch aufgestellte Zeltschnürenfallen zu umgehen.

Tattoo-Stand: scheint nach fünf halben Litern die beste Idee der Welt zu sein. Ist am nächsten Morgen mit Snoopy auf der linken Arschbacke aber die schlechteste Idee der Welt.

Tetrapak: auch auf dem Festivalgelände zulässiges Beförderungsgefäß für Getränke (außer bei „Rock am Ring“ in diesem Jahr). In Kombination mit Gaffer-Tape auch als modisches Accessoire verwendbar.

Ticket: seine Abwesenheit fällt kurz vorm Ziel besonders unglücklich auf.

Unwetter: lästiges Naturschauspiel, im vergangenen Jahr übermäßig aufgetreten. Ursache von „Matsch“.

Wall of Death: Form des Tanzens, bei der sich zwei etwa gleich große Gruppen im Moshpit gegenüberstehen und aufeinander losstürmen. Angeblich von der Band „Sick of It All“ erfunden. Was bei näherer Betrachtung Sinn ergibt.

Wall of Love: Wall of Death für Pussies.

Wegbier: immer eine gute Idee.

Wellenbrecher: dein Freund und Helfer, der verhindert, dass in größeren Menschenmengen zu viel Druck entsteht.

Zelt: dieses Ding, das einfach jeden Abend woanders zu stehen scheint. (cho)