Die deutsche Kriegsfotografin Anja Niedringhaus ist in Afghanistan von einem Polizisten erschossen worden. Die erfahrene Journalistin war in der Region, um über die bevorstehende Präsidentenwahl zu berichten. Ihre Begleiterin, eine kanadische Pressevertreterin, wurde bei dem Vorfall schwer verletzt.
Kabul.
Einen Tag vor der Präsidentenwahl in Afghanistan ist die preisgekrönte deutsche Foto-Reporterin Anja Niedringhaus im Osten des Landes von einem Polizisten erschossen worden. Die US-Nachrichtenagentur Associated Press bestätigte den Tod ihrer langjährigen Mitarbeiterin. Die mit Niedringhaus reisende kanadische AP-Reporterin Kathy Gannon wurde demnach bei dem Beschuss in der Provinz Chost am Freitag verwundet.
Gannons Zustand sei stabil, teilte AP weiter mit. Ein anwesender freier Mitarbeiter von AP Television habe berichtet, beide Reporterinnen hätten auf dem Rücksitz in einem Wagen in einem Wahlkonvoi gesessen, als ein Polizist mit den Worten „Allahu Akbar“ (Gott ist Groß) das Feuer auf sie eröffnet habe. Er sei danach festgenommen worden. Niedringhaus (48) und Gannon (60) hatten jahrelange Erfahrung in der Region und anderen Konfliktgebieten.
Bilder der in Afghanistan getöteten Kriegsfotografin Anja Niedringhaus: Die 48-Jährige war in Afghanistan, um über die Präsidentschaftswahlen zu berichten, als sie von einem Mann in Polizeiuniform erschossen wurde. Seit vielen Jahren berichtete Niedringhaus für die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) aus Kriegsgebieten. Dieses Foto zeigt einen Soldaten der afghanischen Armee in einem Vorort von Kabul.
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US-amerikanische Fallschirmjäger verbrennen ihre Fallschirme.
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Soldaten transportieren ihren verletzten Kameraden, Unteroffizier Burness Britt, zum Helikopter. Britt war durch eine Bombe in der afghanischen Provinz Helmand verwundet worden.
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Unteroffizier Britt im Helikopter: Schrapnell hatte seine Halsschlagader verletzt.
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Eine Soldatin hält die Hand des Verletzten.
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Monate nach seiner Verletzung suchte Fotografin Anja Niedringhaus nach Unteroffizier Britt, um zu erfahren, was aus dem Marine geworden war: Seine Reaktion auf die Bilder vom Tag seiner Verwundung hielt Niedringhaus beim Besuch im Krankenhaus ebenfalls fest.
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Sicher gelandet: Blackhawk-Pilot Robert A. Campbell nach dem Einsatz, bei dem Burness Britt gerettet wurde.
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Ein US-amerikanischer Soldat sichert den Ort eines Selbstmord-Anschlags auf einen Nato-Konvoi in Kabul, bei dem zahlreiche Menschen getötet und verletzt wurden.
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Ein Polizist hält die Menschen zurück, nachdem eine Bombe unter einem Auto im Zentrum der afghanischen Hauptstadt Kabul explodiert ist.
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Ein afghanisches Flüchtlingsmädchen weint, nachdem ein anderes Kind seine Essensmarke gestohlen hat.
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Ein deutscher Soldat feiert seinen 34. Geburtstag während seines Einsatzes in Afghanistan.
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Ein afghanischer Junge auf einem Karussell: Niedringhaus dokumentierte schwerpunktmäßig die Auswirkungen des Krieges auf die Menschen hinter der Front.
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Ein Mädchen mit Burka beim Spielen in Kabul.
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Die Mutter mit ihrem Baby ist in einem Frauengefängnis in Afghanistan inhaftiert, weil sie sich scheiden lassen wollte.
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Ein afghanisches Mädchen probiert, auf seinen neuen Bein-Prothesen zu laufen; die kleine Schwester greift nach den Krücken.
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Ein Afghane geht durch einen Fluss östlich von Kundus.
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Ein afghanischer Nomade küsst seine kleine Tochter in der Provinz Helmand.
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Ein Vater mit seinen Kindern in Kandahar.
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Afghanische Jungen spielen Fußball.
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Bei diesem traditionellen afghanischen Spiel kämpfen Männer mit Schlingen gegeneinander.
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Ein Bundeswehr-Soldat beim ISAF-Einsatz in Afghanistan.
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Ein Bundeswehr-Soldat kommt von einer Mission außerhalb von Kundus zurück.
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Eine Drohne startet von einem militärischen Posten der Bundeswehr außerhalb von Kundus.
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Ein Bundeswehr-Soldat lässt einen afghanischen Mann und einen Jungen Musik von seinem iPod hören.
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Lebensmittel für die US-amerikanischen Truppen werden während eines Sandsturmes in der Provinz Helmand aus einem Flugzeug abgeworfen.
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Sekunden, bevor sein Trupp mit Granaten angegriffen wird, verjagt ein kanadischer Soldat beim Einsatz ein Huhn.
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Ein Junge streckt kanadischen Soldaten auf Patrouille die Zunge heraus.
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Ein kanadischer Soldat auf Patrouille in der Nähe von Kandahar.
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Kanadische Soldaten bei einer Übung in Afghanistan.
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Kameraden eines gefallenen kanadischen Soldaten tragen seinen Sarg zum Flugzeug in Kandahar.
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Eine zerstörte Schule: Taliban hatten sich dort verschanzt, nachdem sie ein Gebäude in der Nähe angegriffen hatten. Nachdem die afghanische Armee um Unterstützung gebeten hatte, waren die Taliban in der Schule mit Drohnen und Kampfjets angegriffen worden.
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Ein US-amerikanischer Soldat kümmert sich um einen Sprengstoff-Spürhund, der bei einem Einsatz in der Provinz Helmand verletzt worden ist.
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Auf diesem Bild aus dem Jahr 2003 zeigt Anja Niedringhaus irakische Frauen, die aus Basra fliehen wollen. H
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Ein US-Soldat weint bei einem Gedenkgottesdienst für 31 Kameraden, die im Irak getötet worden sind.
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Heiligabend 2002: Ein Weihnachtsmann besucht US-Truppen im Camp Commando in Kuwait. HANDOUT – FILE – In this Tuesday, Dec. 24, 2002 file photo, hundreds of U.S. Marines gather at Camp Commando in the Kuwait desert during a Christmas eve visit by Santa Claus. Anja Niedringhaus, a courageous and immensely talented Associated Press photographer who has covered everything from sports to war, was killed while covering elections in Afghanistan on Friday April 4, 2014. Niedringhaus was in a car in eastern Afghanistan with AP reporter Kathy Gannon when, according to a freelancer who was with them, an Afghan policeman approached them, yelled „Allahu Akbar“ _ God is Great _ and opened fire on them in the back seat with his AK-47. Niedringhaus was killed instantly and Gannon was wounded. AP Photo/Anja Niedringhaus/dpa +++(c) dpa – Bildfunk+++
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Eine Straßensperre in Afghanistan im Jahr 2002.
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Ein Junge lässt in der Nähe von Kabul einen Drachen steigen.
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Ein Mann auf einem Esel folgt einem Bundeswehr-Konvoi in der Nähe von Kundus in Afghanistan.
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US-Präsident George W. Bush feiert Thanksgiving mit Soldaten auf dem Flughafen von Bagdad.
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Afghanische Frauen waschen Wäsche im Zentrum der Hauptstadt Kabul.
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Kleine Mädchen warten im Jahr 2002 am Zaun eines Bundeswehr-Camps in Afghanistan.
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Ein libyscher Rebell warnt Menschen vor dem Beschuss durch Gaddafis Truppen in der Nähe von Bin Jawaad.
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Ein israelischer Soldat feiert 60 Jahre Israel.
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Die bosnische Muslima Ziba Suba sucht 1995 in den Trümmern ihres bei einem serbischen Angriff zerstörten Wohnhauses in Sarajevo nach den letzten Habseligkeiten.
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Anja Niedringhaus epa/dpa
Die Fotojournalistin Anja Niedringhaus starb am 4. April 2014 im Alter von 48 Jahren. Sie war in Afghanistan, um über die Präsidentschaftswahlen zu berichten. Sie wurde nach Angaben der Behörden von einem afghanischen Polizisten erschossen.
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Die Taliban – die Angriffe auf die Wahlen angekündigt haben – wiesen jede Verantwortung für den Mord zurück. Inzwischen hat sich auch die Bundesregierung in den Fall eingeschaltet. Die deutsche Botschaft in Kabul sei „mit Nachdruck um Aufklärung bemüht“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin.
Die beiden Reporterinnen waren zur Berichterstattung über die afghanische Präsidentenwahl an diesem Samstag nach Chost gereist. Der von afghanischer Armee und Polizei gesicherte Konvoi, in dem sie unterwegs waren, lieferte laut AP Wahlzettel an Wahllokale aus. Nach Angaben eines Polizeisprechers handelte es sich bei dem Schützen um den Kommandeur eines Checkpoints. (dpa)