- Bei den „größten DSDS-Momenten aller Zeiten“ erwähnt RTL Daniel Küblböck nur kurz
- Der Rückblick auf Daniel Küblböck, der 2018 über Bord der AIDA ging, mutet skurril an
- Es scheint so, als wolle der Sender nicht weiter über Daniel Küblböcks Schicksal nachdenken
Köln.
16 Jahre „Deutschland sucht den Superstar“: Wir alle waren bei ihnen, als die DSDS-Stars den Durchbruch wagten. Alexander Klaws, Menowin, Daniel Küblböck und viele mehr.
Doch die ganze Geschichte „des buntesten Vogels in der DSDS-Geschichte“ will der Sender lieber aussparen. In einem Rückblick auf „die größten DSDS-Momente aller Zeiten“, widmete der Sender der Geschichte von Daniel Küblböck auf skurrile Art und Weise nur wenige Sekunden.
Rückblick auf legendäre erste DSDS-Staffel
„We have a dream – music is our life“, trällerten die DSDS-Stars in der ersten Staffel. Und wer darf bei den größten Momenten natürlich nicht fehlen? Kult-Kandidat Menderez. Gerade für die Kandidaten der ersten Staffel war die Teilnahme an „Deutschland sucht den Superstar“ ein Höhenflug. Unglaubliche 15 Millionen Zuschauer verfolgten DSDS.
Es war im Jahr 2011, als Deutschlands wohl bekanntester Michael Jackson-Imitator es endlich erstmals in den Recall geschafft hat. Er war der Kandidat der ersten Stunde. Wenn auch seine Stimme die DSDS-Jury jahrelang nicht überzeugte und viele Zuschauer über ihn lachten. Eines kann man ihm nicht nachsagen, dass er kein Durchhaltevermögen bewiesen hat. Denn Menderes Bağcı kam einfach immer wieder.
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Hartnäckigster Kandidat aller Zeiten: Kult-Kandidat Menderes
„Du klingst, wie wenn dir der Euter schwillt“, so Dieter Bohlen unter anderem zu Menderes. Er umging erfolgreich alle Auftritt-Verbote, kam verkleidet vor die Jury, doch Dieter Bohlen erkannte ihn jedes Mal.
Zum größten DSDS-Moment gehört der Menderes Auftritt aus dem Jahr 2011. Er kam, sang und siegte mit dem Song: „Fresh“, von „Kool and The Gang“. Es kam nur noch auf ein Jury-Mitglied Dieter Bohlen an und da wedelte der Pop-Titan plötzlich mit dem Recall-Zettel und das direkt vor der Nase des noch ungläubigen Menderez.
„Ich habs geschafft, yeah!“ Nach neun Jahren harter Arbeit, hatte sich die Disziplin des hartnäckigsten Kandidaten aller Zeiten gelohnt. Weiter als mehrfach in den Recall hat er es zwar nicht geschafft, doch der Kult-Kandidat schaffte es als Gast in mehrere Mottoshows.
Showdown und starker DSDS-Moment: Menowin Fröhlich gegen Mehrzad Marashi
Der legendärste Showdown der DSDS-Geschichte: Wir schreiben das Jahr 2010. Das Finale, Menowin Fröhlich gegen Mehrzad Marashi. Zwei, die sich nichts mehr zu sagen hatten. Aus Freunden waren Feinde geworden. Menowin kapselte sich während der Staffel immer weiter ab, er benahm sich wie ein Star, ging lieber auf Partys statt zu Proben und war ja auch irgendwo der Star der Staffel.
„Du bist ein Ausnahmetalent“, sagte Dieter Bohlen über Menowin. Sehr zum Missfallen von Mehrzad Marashi. Im Finale sagen die beiden Finalisten fast schon um ihre Leben. Wer sollte das Rennen machen? Dann kam der Siegersong von Dieter Bohlen. Wer hier gewinnt ist klar, dachte man. In allen Umfragen lag Menowin vorne, doch dann hieß es: Superstar 2010 ist Mehrzad Marashi!
Menowins Blick, bis heute unvergessen. „Ich glaube auch wirklich, dass Menowin sich fragen muss, ob sein Verhalten so geschickt war“, sagte Dieter Bohlen im Nachgang. Und was macht Mehrzad, anstatt seinen Siegersong zu singen? Er reißt sich los und umarmt Menowin. Echte Größe bei DSDS!
Merkwürdiger Rückblick auf „bunten Vogel Daniel Küblböck“
In der ersten Staffel bekam auch der erste „bunte Vogel“ bei DSDS seinen Auftritt. „Mit Sicherheit der einzigartigste Kandidat, der die Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ geprägt hat, wie kein Zweiter“, so RTL im Rückblick. „Seine positive Energie und seine besonderen Auftritte, werden immer unvergessen bleiben.“ Dazu ein paar Ausschnitte von lustigen und emotionalen Auftritten aus der ersten Staffel – und fertig.
RTL scheint über Daniel Küblböck nicht weiter nachdenken zu wollen, denn die ganze Geschichte des Kandidaten, seine Karriere und das dramatische Ende des Mannes, der 2018 über Bord eines AIDA Schiffes ging, findet überhaupt keinen Platz im Rückblick. Dem Kölner TV-Sender ist die Erwähnung von Daniel Küblböck gerade einmal mehrere Sekunden wert. Dann geht es schnell um andere Kandidaten.
Dass RTL und „Deutschland sucht den Superstar“ womöglich eine Rolle gespielt haben, zumindest beim schnellen Weg ins Showbusiness und auch in Bezug auf Küblböcks vermutlichen Suizid, wird vorsichtshalber nicht einmal ansatzweise angesprochen.
>>Anmerkung der Redaktion
Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Das Thema wird inzwischen öffentlich diskutiert, deshalb haben wir uns in diesem besonderen Fall für die Berichterstattung entschieden.
Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.
Ältester DSDS-Sieger Alphonso (54)
RTL wollte in diesem Rückblick lieber die Geschichte anderer Kandidaten erzählen. Zum Beispiel die Erfolgsgeschichte von Alphonso Williams. Der überraschte sich 2017 selbst.
Er brach ein sogenanntes DSDS-Tabu: Denn noch niemals zuvor, hatte ein über 50-Jähriger es in der Castingshow so weit gebracht wie er. Der gebürtige US-Amerikaner konnte sich gegen alle Konkurrenten durchsetzen und den Sieg für sich einfahren.
Legendär: Skurille Momente und Dieter Bohlens Reaktionen
In der 16-jährigen DSDS-Geschichte amüsierten bizarre Auftritte von Kandidaten immer wieder die Zuschauer. „Deine Stimme klingt wie Kermit, wenn man hinten drauf tritt“, so Dieter Bohlen unter anderem zu solchen Kandidaten. Ein Fest für jeden, der mal ordentlich lachen will.
Und so war in diesem RTL-Rückblick einfach kein Platz mehr für Geschichten, die weniger gut ausgegangen sind.