Diese Frau ist der Grund, warum gerade so viele Frauen Bilder ihrer Hängebrüste bei Instagram posten
Die Bloggerin Chidera Eggerue hat mit dem Hashtag #saggyboobsmatter eine ganze Bewegung gestartet
Sie will Frauen Mut machen, zu ihren Hängebrüsten zu stehen
Mit ihren Aktionen stieß die 23-Jährige auch auf Kritik von Männern und von Frauen
Berlin.
In der Werbung existiert ein Bild von vermeintlich perfekten weiblichen Brüsten: groß, rund und prall. Mit der Realität hat dieses Bild in den meisten Fällen nur wenig zu tun. Denn im Normalfall geben sich vor allem größere Brüste naturgemäß der Schwerkraft hin und auch nach der Stillzeit werden viele Mütter Zeuge davon – und doch sind Hängebrüste mit einem Tabu belegt, sie gelten als unschön.
Chidera Eggerue ist erfolgreiche britische Bloggerin und wollte sich nicht länger für ihre Hängebrüste schämen. Sie erfand daraufhin in Anlehnung an „Black Lives Matter“ den Hashtag #saggyboobsmatter, also „Hängebrüste zählen“ – und löste damit eine ganze Bewegung aus.
So entstand #saggyboobsmatter
„Beim BH-Kauf als Teenager musste ich feststellen, dass etwas nicht stimmt mit der Sicht der Welt auf den Körper von Frauen: Die Verpackungen zeigten nur weiße Frauen mit stehenden Brüsten, doch wenn ich den BH in der richtigen Größe anhatte, sahen meine Brüste nie so aus wie auf den Bildern“, erinnert sich die 23-Jährige in einem Interview mit Buzzfeed vor einigen Monaten.
„Hängebrüste sind unterrepräsentiert. Unterrepräsentiert zu sein lässt einen wie einen Außenseiter fühlen und das fördert die Unsicherheit bei Menschen, die nicht die mentale Stärke haben, sich über die Standards anderer Menschen hinaus selbst wertzuschätzen“, erklärt Chidera Eggerue.
Mit 19 Jahren hatte sie es endgültig satt, „sich in ihrem Körper wie eine Fremde zu fühlen“. Zusammengefasst hörte sie daraufhin auf, BHs zu tragen, sie gründete den Blog „Slumflower“ und rief den Hashtag #saggyboobsmatter ins Leben, um auch anderen Frauen Mut zu machen, sich in ihrem Körper wohlzufühlen.
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Auf ihrem Blog schuf Chidera Eggerue mit ihren Beiträgen einen neuen Diskurs, in den sozialen Netzwerken macht die 23-Jährige auch heute noch mit selbstbewussten Posts Mut. Ein gutes Beispiel dafür ist ein früher Tweet, der ein Tutorial sein soll, wie man Hängebrüste am besten stylt:
„Schritt 1: Zieh das verdammte Outfit an. Schritt 2: Mach dir keine Sorgen. Wir sterben alle“, beratschlagt die Bloggerin ihre Follower humorvoll.
Seit rund einem Jahr reagieren allein auf Instagram Tausende mit selbstbewussten Fotos in den sozialen Netzwerken auf den Hashtag und zeigen ihre Brüste ohne BH – egal welche Form ihr Busen hat. Viele Frauen berichten unter dem Hashtag #saggyboobsmatter von der Erfahrung, durch die Aktion gelernt zu haben, endlich ihren eigenen Körper zu lieben.
Und auch ohne den Hashtag sind immer mehr Fotos von Frauen in den sozialen Netzwerken zu sehen, die zu ihren Hängebrüsten stehen und über ihre Erfahrungen berichten.
Kritik von beiden Geschlechtern
Chidera Eggerue musste aber auch viel Gegenwind für ihr Engagement für Body Positivity einstecken – von Frauen und von Männern. Vor allem die Kritik von weiblicher Seite besorge die Bloggerin: „Was die Frauen betrifft, die sich mir gegenüber schrecklich verhalten, macht mich das traurig, denn sie profitieren auch von dieser Bewegung.“
Frauen, die andere Frauenkörper verurteilen würden damit nur die Menschen unterstützen, die immer noch ein patriarchales System benutzen, um sie zu unterdrücken, erklärt Chidera Eggerue gegenüber Buzzfeed. (alka)