„Dirty Dancing“ wird 30 Jahre – 15 Fakten über den Kultfilm
1987 war „Dirty Dancing“ ein Überraschungserfolg, 30 Jahre später ist er längst Kult. Doch weißt du wirklich alles über den Film?
Berlin.
Im Sommer 1987 kam in den USA ein Film in die Kinos, dessen Erfolg selbst die Produzenten überraschte. Kritiker nannten seine Story seicht und bieder, die Zuschauer aber bekamen nicht genug von ihm. Heute, 30 Jahre später, sind viele Szenen aus „Dirty Dancing“ ikonografisch, viele Sätze der Figuren ins kollektive Gedächtnis gebrannt.
Doch selbst wer den Tanzfilm um die Liebesgeschichte der 17-jährigen Francis „Baby“ Houseman (Jennifer Grey) und Tanzlehrer Johnny Castle (Patrick Swayze) zigmal gesehen hat, weiß nicht automatisch, was sich hinter den Kulissen abgespielt hat.
Zum 30. Jahrestag der Veröffentlichung haben wir daher 15 weniger bekannte „Dirty Dancing“-Fakten zusammengetragen:
1. Der Film hätte es fast gar nicht in die Kinos geschafft
Testgucker waren damals nicht besonders angetan. Auch Produzent Aaron Russo, dem der fertig geschnittene Film im Mai 1987 gezeigt wurde, fand das Ergebnis grässlich. Angeblich soll er sogar gesagt habe, die Crew solle das Material lieber verbrennen. So könne man wenigstens noch die Versicherungssumme einstreichen.
2. Es stand nur ein schmales Budget zur Verfügung
Zum Glück für Russo hörte niemand auf seine Idee. „Dirty Dancing“ wurde trotz aller Bedenken ein Mega-Erfolg. Und das obwohl das Budget für den Film gerade mal sechs Millionen US-Dollar betrug – ein Bruchteil dessen, was er einspielte. Allein im ersten Jahr summierten sich die Einnahmen auf 170 Millionen Dollar.
3. Patrick Swayze und Jennifer Grey mochten sich nicht
Auch wenn es ihrem Spiel nicht anzumerken ist: Die zwei Hauptdarsteller kamen privat nicht besonders gut miteinander aus. Swayze und Grey kannten sich noch vom Set des Katastrophenfilms „Die rote Flut“ (1984), wo sie bereits aneinandergeraten waren.
In seiner Autobiografie „The Time Of My Life“ beschrieb Swayze die Arbeit mit Grey als schwierig, weil ihre Stimmung häufig geschwankt habe. Während der Dreharbeiten mussten sich die beiden immer wieder auf ihren Screen-Test beim Casting besinnen, bei dem sie mit einer „atemberaubenden Chemie“ überzeugt hatten, wie Drehbuchautorin Eleanor Bergstein später einmal sagte.
4. Swayze hasste den Satz „Mein Baby gehört zu mir“
Es ist der wohl bekannteste Satz des Films, er fand Eingang in die Popkultur und wurde vielfach in Songs und Serien zitiert, doch Swayze hätte den Spruch „Mein Baby gehört zu mir“ (im Original: „Nobody puts Baby in a corner“) am liebsten aus dem Drehbuch gestrichen. Erst als er verstand, in welchem Zusammenhang der Satz stand, fand er ihn letztlich doch passend.
5. Die Arm-Kitzel-Szene war gar nicht für den Film gedacht
Die Schauspieler waren angehalten, beim Dreh auch zu improvisieren. Oft hielten die Kameras einfach drauf. Auch die berühmte Szene, in der Johnny mit seiner Hand über Babys Arm fährt, den sie um seinen Nacken gelegt hat, stand so gar nicht im Drehbuch. Jennifer Greys Lachen ist echt, genauso wie der genervte Blick von Swayze. Weil der Regisseur die Szene passend fand, schaffte sie es in den Film.
6. Die legendäre Hebefigur gelang Grey ohne Training
Genau einmal ließ sich Grey von Swayze auf dem Parkett in die Luft stemmen – und dieser eine, erste und letzte Versuch wurde eine der berühmtesten Filmszenen aller Zeiten. „Ich habe sie (die Hebefigur, Anm. d. Red.) niemals trainiert, niemals wieder gemacht“, sagte Grey 2015 dem „Guardian“. Sie habe einfach zu viel Angst davor gehabt.
7. Bäume und Pflanzen mussten grün besprüht werden
Weil sich die Dreharbeiten bis in den Herbst verzögerten, trugen viele Pflanzen am Außenset bereits bunte Blätter. Da der Film aber im Sommer spielen sollte, brauchten sie einen frischeren Look – und wurden kurzerhand mit Farbe bearbeitet.
8. Die Nahaufnahmen im See waren unbrauchbar
Die Jahreszeit hatte noch andere Folgen. Wie Baby und Johnny im See für ihren Abschlusstanz üben, ist im Film fast nur aus der Ferne zu sehen. Grund dafür waren die niedrigen Temperaturen. Sie führten dazu, dass die Schauspieler blaue Lippen hatten, was nicht zum sommerlichen Gefühl des Films gepasst hätte.
9. Swayze war gar nicht die erste Wahl
Für die Rolle des Johnny hatten die Produzenten zunächst den späteren „Titanic“-Fiesling Billy Zane vorgesehen. Doch der soll vor der Kamera nicht zufriedenstellend mit Grey harmoniert haben.
10. Johnny hätte eigentlich Italiener sein sollen
Mit dem Wechsel von Zane zu Swayze wechselte auch die Nationalität von Tanzlehrer Johnny. Ursprünglich hätte er italienische Wurzeln haben sollen, man schwenkte dann um auf irische.
11. Grey stach Sarah Jessica Parker aus
Die später durch die Serie „Sex and the City“ zum Megastar gewordene Sarah Jessica Parker hatte ebenfalls für die Rolle der „Baby“ vorgesprochen, wie Billy Zane einst in einem Interview erzählte.
12. Grey war viel älter als Baby
Francis „Baby“ Houseman war gerade mal 17 Jahre alt. Grey hingegen war bereits 27, als sie für die Rolle vorsprach. Im Casting schaffte sie es aber, die geforderte Jugendlichkeit glaubhaft herüberzubringen.
13. Die Geschichte ist zum Teil autobiografisch
Drehbuchautorin Eleanor Bergstein hat viel von ihrer eigenen Biografie in den Film einfließen lassen. Wie Baby kam Bergstein aus einer liberalen jüdischen Familie, die in den Resorts der Catskills Urlaub machte. Bergstein nahm dort an Tanzworkshops teil. Ihr Vater war ebenfalls Arzt und ihr Spitzname „Baby“, als sie noch ein Kind war.
14. Kelly Bishop war nicht immer Babys Mutter
Kelly Bishop sollte eigentlich die frivole Bungalow-Königin Vivian Pressman spielen. Doch wurde die Schauspielerin, die ursprünglich für die Rolle von Babys Mutter vorgesehen war, während der ersten Woche der Dreharbeiten krank und mit Bishop („Gilmore Girls“) neu besetzt. Die Rolle der Vivian Pressman übernahm letztlich die Co-Choreographin des Films, Miranda Garrison.
15. Den Song „She’s Like The Wind“ hat Swayze selbst gesungen
Wegen seiner Affäre mit Baby wird Johnny schließlich gefeuert. Er verabschiedet sich von ihr in einer emotionalen Szene. Im Hintergrund läuft die Ballade „She’s Like The Wind“, die es in den USA auf Platz 3 der Charts schaffte. Gesungen hat sie Swayze selbst sowie als Co-Texter geschrieben.