Vor einem Jahr überfielen drei Jugendliche ein Weingut im pfälzischen Ranschbach. Auf der Suche nach Geld erstach einer von ihnen den 17-jährigen Enkel des Winzers. Am Dienstag wurde der heute 18-Jährige deshalb wegen Totschlags verurteilt – zu einer Jugendstrafe von acht Jahren und sechs Monaten.
Landau.
Mehr als ein Jahr nach dem tödlichen Raubüberfall auf ein Weingut im pfälzischen Ranschbach ist der Hauptangeklagte zu einer Jugendstrafe von acht Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Damit verkündete das Landgericht Landau am Dienstag das vorerst letzte Urteil in dem als „Enkelmord“ bekannt gewordenen Fall. Das Gericht verhängte die Strafe gegen den 18-Jährigen wegen Totschlags in Tateinheit mit schwerer räuberischer Erpressung.
Der Mann hatte gestanden, bei dem Überfall im November 2011 den 17 Jahre alten Enkel des Winzers erstochen zu haben. Die Anklage hatte eine Jugendstrafe von neuneinhalb Jahren wegen Mordes gefordert. Die Verteidigung plädierte hingegen auf eine Verurteilung wegen schweren Raubes mit Todesfolge und eine Strafe von nicht mehr als sechs Jahren. Ein Vertreter der Nebenklage – er vertritt die Eltern – hatte ebenfalls eine Verurteilung wegen Mordes gefordert. Er beantragte die Höchststrafe von zehn Jahren.
Haupttäter flüchtete nach Totschlag erst in den Libanon
Zwei Komplizen im Alter von 17 und 18 Jahren sowie der 21-jährige Fahrer waren bereits im vergangenen Jahr verurteilt worden. Die Beschuldigten hatten sich offenbar Beute in Höhe von 60.000 Euro versprochen. Der Prozess gegen den 18-Jährigen musste gesondert verhandelt werden, da er nach der Tat in den Libanon geflüchtet war und erst nach Deutschland ausgeliefert werden musste. (dapd)