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Fleisch-Fans zoffen sich mit Veganern wegen Nowitzki-Werbung

Fleisch-Fans zoffen sich mit Veganern wegen Nowitzki-Werbung

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Dirk Nowitzki macht Werbung für ING Diba - in einer Metzgerei. Auf Facebook hagelt es Kritik für die Kampagne.
Wirbel um Werbespot: Dirk Nowitzki ist das Gesicht der Bank ING Diba. Ein neuer Film zeigt ihn in einer Metzgerei. Auf der Facebook-Seite der Bank ist nun ein Streit um gesunde Ernährung entbrannt. Seit Tagen zoffen sich bekennende Fleisch-Fans mit militanten Vegetariern.

Essen. 

Ein neuer Werbespot der ING Diba zeigt Basketball-Star Dirk Nowitzki in einer Metzgerei. Eine Fleischereiverkäuferin drückt ihm eine Scheibe Wurst in die Hand. „Damit Du groß und stark wirst“, heißt es in dem Filmchen. Über diese Szene streiten Facebook-Nutzer seit Tagen unerbittlich. Bekennende Fleisch-Fans zoffen sich mit militanten Veganern, Wörter wie „geschmacklos“ und „pfui“ sind noch die harmlosesten Äußerungen, die die Community seit der Ausstrahlung des Spots postet.

Shitstorm auf Facebook-Seite von ING Diba

So viel Wirbel hat die ING Diba wohl kaum erwartet. Auf Facebook tobt seit dem 18. Dezember ein „Shitstorm“, also eine ausufernde Unterhaltung, bei der Nutzer ihre Meinung sagen und sich mitunter gegenseitig beschimpfen. Dabei wollte die Bank mit dem kleinen Spot nur für das „kleine bisschen mehr“ werben, die 2,5 Prozent Zinsen, die man bei der Ersteröffnung eines Kontos bekommt. Das Spektrum der Kommentare auf der Facebook-Seite der Bank reicht von langen Pamphleten bis hin zu kurzen Kommentaren wie „Ist mir wurst.“ Zwar bekennen sich einige Nutzer zu ihrem Fleischkonsum, schimpfen die Fleischlosen „militant“ – doch die Vegetarier und Veganer machen ihrem Ärger ordentlich Luft.

„Liebe ING-DiBa, warum macht ihr denn nicht daraus einen Werbefilm, stellt doch einfach den Dirk Nowitzki inmitten der vor Todesangst brüllenden Rinder?“, schreibt eine Userin. Viele Nutzer scheinen sich durch den Spot nicht nur persönlich beleidigt zu fühlen, sondern betonen, wie ungesund Fleischkonsum ihrer Meinung nach ist. „Fleisch ist im Grunde durch das Tier umgewandeltes Getreide und Abfall – mit einer Menge an Medikamenten und Hormonen.“ Eine Userin geht sogar noch einen Schritt weiter: „Aufgrund der Metzgerei Werbung, die ich unmöglich finde, habe ich meine Konten aufgelöst und bin nun bei einer anderen Bank! Hoffentlich folgen mir mehrere ihrer Noch-Kunden!“

Bankkunden ärgern sich über Nowitzki-Spot

Auch Verschwörungstheorien lassen nicht lange auf sich warten. Eine andere Nutzerin wundert sich über das Spendenengagment der Bank bei gleichzeitiger Fleichwerbung: „Sagen Sie mal, verstehen Sie die Zusammenhänge wirklich nicht, oder sind Sie einfach nur desinteressiert?“ Dieser Kommentar ist bislang der einzige, auf den die ING Diba reagiert: „Auf das langjährige Unicef-Engagement unserer Mitarbeiter sind wir stolz. Unser Werbespot für das Extra-Konto spielt lediglich in einer Metzgerei, hat aber in keiner Weise etwas mit Werbung für Wurst oder Fleisch zu tun. Hinter dem Spot steckt die Idee, kleine Geschichten zu erzählen, die das Leben schreibt.“ Sämtliche andere Posts scheint die ING Diba schweigend hinzunehmen, es sind unzählige. Einen für die Bank durchweg positiven Effekt hat der Werbespot: Die ING Diba sorgt für Gesprächsstoff – und das will Werbung eben auch bewirken.