Taucher haben vor der Ostküste der USA ein deutsches U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Bekanntgabe des Funds kam unmittelbar nach Berichten, wonach Bergungstaucher auch in einem Fluss in Kanada möglicherweise ein deutsches Weltkriegs-U-Boot gefunden hatten. Das in den USA gefundene U-Boot war im April 1944 gesunken.
Boston.
Innerhalb eines Tages sind vor der US-Ostküste und in
einem kanadischen Fluss Hinweise auf dort im Zweiten Weltkrieg versenkte
deutsche U-Boote entdeckt worden. Der Fundort des im April 1944 von
amerikanischen U-Boot-Jägern gestellten U-550 wurde am Freitag von einer
privaten Gruppe gemeldet. Für das überraschend weit vom Atlantik im Fluss
Churchill vermutete andere deutsche U-Boot-Wrack gab es dagegen noch keinen
konkreten Beweis.
Das U-Boot vor der US-Küste liege in einer großen Tiefe mehr als 100
Kilometer südlich der Insel Nantucket im Atlantik, sagte der Leiter der
Tauchmannschaft, Joe Mazraani. Er und sein Team suchten das U-550 bereits seit
mehreren Jahren und fanden es schließlich am Montag mithilfe einer
Echolot-Suche. Die Taucher fotografierten das U-Boot und planten bereits eine
Rückkehr an den Fundort, sagte Mazraani.
Matrosen gingen von Bord und
versenkten ihr Schiff
Das U-Boot war im April 1944 gesunken, nachdem es den Tanker „SS Pan
Pennsylvania“ angegriffen hatte und anschließend von den Begleitschiffen
beschossen worden war. Die Matrosen des U-Boots gingen schließlich von Bord und
versenkten ihr Schiff. 44 Deutsche und 25 Besatzungsmitglieder des Tankers kamen
bei dem Gefecht ums Leben.
Der nächste Schritt sei nun, die Angehörigen der Seeleute von damals
zu informieren und ihnen die Fotos von dem Wrack zu zeigen, sagte Mazraani. „Was
uns antreibt, ist die Geschichte, die sich hinter all dem verbirgt“, sagte
er.
Deutsche Botschaft schloss Entdeckung des U-Bootes
nicht aus
Zuvor hatten Taucher in Kanada berichtet, dass sie bei der Suche nach
drei vermissten Männern am Grund des Churchill-Flusses – mehr als 100 Kilometer
vom Atlantik entfernt – möglicherweise auf ein deutsches U-Boot gestoßen seien.
Der Fund muss allerdings noch bestätigt werden.
Die deutsche Botschaft in Ottawa schloss die Entdeckung des U-Bootes
in einer ersten Reaktion nicht aus. „Wir wissen, dass deutsche U-Boote in der
Region aktiv waren“, sagte der stellvertretende Botschaftsleiter Georg Jürgens.
Gleichwohl wäre es „sensationell und ungewöhnlich“, dass ein U-Boot so weit
landeinwärts hätte landen können. „Wir müssen uns auf Überraschungen gefasst
machen“, sagte Jürgens. (dapd)