Frau ist nach Autounfall in Krankenhaus – dann wachsen ihr schwarze Haare auf der Zunge
Eine 55-jährige Amerikanerin wurde wegen einer Wundinfektion nach einem Unfall behandelt
Sie nahm zwei Antibiotika
Als Nebenwirkung bekam sie eine schwarze Haarzunge
Berlin.
Wer sich die Packungsbeilage eines Antibiotikums schon einmal durchgelesen hat, wird dabei mit großer Sicherheit über einen besonders unangenehm klingenden Begriff gestolpert sein: Bei einigen Präparaten wird unter den Nebenwirkungen eine schwarze Haarzunge aufgeführt.
Was ekelhaft klingt, ist allerdings recht harmlos. Eine 55-jährige Frau in den USA wurde vor kurzem von der Erkrankung heimgesucht, wie das „New England Journal of Medicine“ berichtet. Demnach sei die Frau nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus behandelt worden. Weil sie eine Wundinfektion entwickelt habe, hätten die Ärzte sie mit zwei verschiedenen Antibiotika behandelt.
Bakterien und Essensreste
Die Gabe der Medikamente sei sowohl oral als auch intravenös erfolgt. Nach einer Woche habe sich ihre Zunge schwarz verfärbt. Zusätzlich habe sich die Frau über einen unangenehmen Geschmack im Mund und Übelkeit beklagt. Die Ärzte hätten sofort vermutet, dass es sich um eine schwarze Haarzunge handle. Der Auslöser sei das oral verabreichte Minocyclin gewesen.
Bei der Erkrankung verändere sich die Struktur der Zunge: Durch eine Vergrößerung und Verlängerung der Fadenpapillen der Zungenschleimhaut blieben Essensreste und Bakterien hängen. Dadurch entstünde eine dunkle Verfärbung. Zu den möglichen Auslösern zählten neben der Einnahme bestimmter Antibiotika auch eine schlechte Mundhygiene, Rauchen oder die Verwendung irritierender Mundspülungen.
Zunge nach einigen Wochen wieder rosa
Doch Erkrankte können aufatmen: Die schwarze Haarzunge bilde sich in der Regel von selbst zurück, sofern auf eine gute Mundhygiene geachtet und das Antibiotikum abgesetzt werde. Die 55-jährige Patientin habe ein alternatives Antibiotikum verabreicht bekommen und vier Wochen später wieder eine rosa Zunge gehabt. (raer)