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Friede mit dir, David Cassidy

Friede mit dir, David Cassidy

Er war der ärgste Rivale in unserer Jugend. Wer in der Schule versuchte, irgendein Mädchen zu becircen, stieß spätestens in ihrem Kinderzimmer auf ein Poster von David Cassidy (für die Jüngeren: der war in den Siebzigern so eine Art Justin Bieber, nur längst nicht so rotzig, sondern trotz langer Haare vollkommen schwiegersohntauglich für jede Durchschnittsmutti. Also ein kolossaler Langweiler).

Wir hassten David Cassidys verweichlichte Dudelmusik und seine siebtklassigen Schauspielversuche in der „Partridge Family“ (in der wir Jungs uns natürlich alle in seine bildhübsche Serienschwester Susan Dey verknallten).

Gestern habe ich meinen Frieden mit David Cassidy gemacht. Nicht weil er so großzügig war, uns Männern am Ende doch noch ein paar Frauen zu lassen. Sondern weil ich Mitleid bekam, als ich ein aktuelles Foto von ihm sah: Da starrt mich ein aufgedunsener Rentner an, 65, und ich lese seine traurige Geschichte. Zwei Entziehungskuren hinter sich, komplett pleite, und das hübsche Haus in Florida kam diese Woche unter den Versteigerungshammer.

Keine Häme, David. Hoffentlich hast Du eine Frau, die zu Dir hält.