Im Erlebnisbad „Miramar“ in Weinheim soll es erneut zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein. Ein 17-Jähriger wurde festgenommen.
Berlin.
Die Serie der sexuellen Übergriffe im „Miramar“ reißt nicht ab: Am Samstag ist in dem Erlebnisbad in Weinheim (Baden-Württemberg), das wegen ähnlicher Vorfälle schon mehrfach bundesweit in die Schlagzeilen gelangt war, ein 17-Jähriger festgenommen worden, weil er ein 12-jähriges Mädchen begrapscht haben soll.
Wie das Polizeipräsidium Mannheim mitteilte, soll der Afghane dem Mädchen an der Wasserrutsche in den Schritt gefasst und sie im Intimbereich berührt haben. Das Mädchen vertraute sich seiner Mutter an, die wiederum die Badeaufsicht zur Hilfe holte. Der Verdächtige sei danach mit seinen drei Begleitern festgehalten worden, bis die Polizei eintraf.
Mehrere Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung
Zuletzt war die Polizei Ende August ins „Miramar“ gerufen worden, nachdem ein Mann (50) in der Sauna im Beisein von zwei jungen Frauen an seinem Penis herumgespielt haben soll. Das geschah, wenige Tage nachdem ein 48-Jähriger einer 56-Jährigen in einem Sprudelbecken in den Intimbereich gefasst haben und sich durch weitere Handlungen an der Frau vergangen haben.
Der brutalste Übergriff geschah im Juli: Damals soll ein 25-Jähriger einer 49-Jährigen, nachdem sie seinen Aufforderungen zum Sex nicht nachgekommen war, mehrfach ins Gesicht geschlagen, sie gewürgt und vergewaltigt haben. Zu einer weiteren Vergewaltigung soll es im „Miramar“ bereits im März in einem Whirlpool gekommen sein.
Die Leitung des „Miramar“ hatte daraufhin das Sicherheitspersonal aufgestockt und seine Mitarbeiter geschult. Laut lokalen Medien hat das Bad seit Januar 2018 29 Hausverbote ausgesprochen. Die Serie der Übergriffe stoppen konnte sie damit allerdings nicht. Laut „mannheim24.de“ ist es zwischen Anfang 2017 und August 2018 in dem Bad zu 27 sexuellen Übergriffen gekommen.
Erlebnisbad kritisiert Betreuer des Tatverdächtigen
Dem jüngsten Bericht des Portals zufolge war die Gruppe minderjähriger Flüchtlinge, die bei dem jüngsten Übergriff auffiel, mit einem Betreuer einer kirchlichen Einrichtung ins Bad gekommen. Der Betreuer sei während des Vorfalls nicht in der Nähe gewesen. Das „Miramar“ habe laut Bericht ein unbegrenztes Hausverbot gegen die vier jungen Männer ausgesprochen und die Jugendhilfeeinrichtung aufgefordert, sich zu erklären.
„Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass die Aufsichtspflicht für diese Jugendlichen verletzt worden ist. Ich danke unseren engagierten Mitarbeitern, dass diese sofort und umsichtig gehandelt haben. Wie immer gilt: null Toleranz“, zitiert das Portal Marcus Steinhart, den Geschäftsführer des „Miramar“. (ba)