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Geige von sinkender Titanic für über eine Million Pfund versteigert

Geige von Titanic-Kapellmeister für eine Million versteigert

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Geige von sinkender Titanic für über eine Million Pfund versteige Foto: dpa
Ein britisches Auktionshaus hat zum Preis von für 900.000 Pfund (1,063 Millionen Euro) die Geige versteigert, die vom Kapellmeister des Schiffsorchesters auf der sinkenden Titanic gespielt worden sein soll. Das Instrument aus vermutlich deutscher Fertigung war auf 300.000 Pfund geschätzt worden.

London. 

Die Geige, die der Orchesterchef der „Titanic“ während des Untergang des Passagierschiffs spielte, ist für einen Rekordpreis von mehr als einer Million Euro versteigert worden. Das Streichinstrument sei für 900.000 Pfund (1,063 Millionen Euro) an einen britischen Sammler gegangen, sagte die Sprecherin des britischen Auktionshauses Henry Aldrigde & Son, Christine Aldrigde, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Der Verkauf habe „keine zehn Minuten“ gedauert.

Der Erlös übertraf bei weitem die Erwartungen: Der Wert der Violine war auf 200.000 bis 300.000 Pfund geschätzt worden. Es ist der bislang höchste Betrag, der für ein Objekt aus dem vor 101 Jahren untergangenen Schiff gezahlt wurde. Laut dem Auktionshaus wurde das Instrument 1880 in Deutschland hergestellt, vermutlich in Berlin oder Dresden.

Die Geige gehörte dem Orchesterchef der „Titanic“, Wallace Hartley. Das kleine Schiffsorchester soll beim Untergang im April 1912 im Atlantik bis zuletzt gespielt haben. Alle acht Musiker kamen bei der Katastrophe ums Leben. Hartleys Leiche wurde zehn Tage später geborgen, an seinem Körper war der Geigenkasten aus Leder befestigt, der zusammen mit der Geige versteigert wurde. Das Instrument war ein Geschenk von Hartleys Verlobter Maria Robinson gewesen. Auf einer kleinen silbernen Plakette auf der Geige ist bis heute zu lesen: „Für Wallys, zu unserer Verlobung. Maria.“

Violine mit bewegter Geschichte

Die kanadischen Behörden hatten der Verlobten nach dem Unglück die Geige zukommen lassen. Nach Robinsons Tod 1939 wurde das Instrument der Heilsarmee gespendet. Eine Musiklehrerin der Organisation bezeichnete die Geige als „unspielbar“, „sicherlich wegen ihres bewegten Lebens“. Später wurde die Violine einer Familie geschenkt, die sie jahrzehntelang auf dem Dachboden aufbewahrte. Vor sieben Jahren wandte sich die Familie an das Auktionshaus, das die Echtheit im März dieses Jahres bestätigte.

„Das ist eine unglaubliche menschliche Geschichte“, sagte Andrew Aldridge vor der Versteigerung am Samstag. Die Violine war vor der Auktion auf Aufstellungen in den USA und in Nordirland zu sehen gewesen.

Die „Titanic“ hatte auf ihrer Jungfernfahrt von Großbritannien in die USA in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 einen Eisberg gerammt und war untergegangen. Von den rund 2200 Menschen an Bord kamen 1500 ums Leben. (afp/dpa)