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Gold! Was im heißbegehrten Edelmetall steckt

Gold! Was im heißbegehrten Edelmetall steckt

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Foto: Getty Images
Goldschmuck ist auch bei Jüngeren wieder in Mode. Ob nun Goldlegierung, vergoldet oder einfach nur goldfarben – was man beim Kauf beachten sollte.

Essen. 

Gold ist der Klassiker unter den Schmuckmetallen. Goldene oder goldfarbene Uhren, Ketten, Armbänder und Ringe sind aber auch bei jüngeren Käufern angesagt. Die Auswahl dessen, womit man sich behängen und beringen kann, ist größer denn je – genauso vielfältig sind die Begrifflichkeiten, mit denen Schmuckverkäufer vor allem im Internet hantieren. Ein kleiner Blick auf das Sortiment der Bezeichnungen.

Zusammensetzung

In Deutschland und vielen Teilen Europas wird der Goldgehalt in Promille-Werten angegeben, am gebräuchlichsten sind 333, 375, 585 oder 750 – theoretisch könnte es aber auch 666 oder 825 geben. „Der Wert bezeichnet den Feinmetallanteil der Legierung, ausgehend von 1000“, sagt der Essener Goldschmiedemeister Detlef Schöne. Dabei entspricht 333er Gold der alten (und in Asien noch heute gebräuchlichen) Bezeichnung acht Karat, 750er ist das gleiche wie 18 Karat. Ein Goldbarren, dessen Goldgehalt 99,9 Prozent beträgt, hat 24 Karat.

Ein Schmuckstück mit 585er-Stempel besteht also zu 58,5 Prozent aus Feingold. Der Rest sind Nebenmetalle, in der Regel Silber und Kupfer. „Etwa bis Ende der 60er, Mitte der 70er Jahre hat Goldschmuck häufig auch Nickel enthalten“, so Schöne. Doch das Metall gilt als häufigster Auslöser für Kontaktallergien: In Deutschland reagierten schätzungsweise 17 Prozent der Frauen und drei Prozent der Männer allergisch auf Nickel, heißt es etwa in einem Bericht des Umweltbundesamtes. Seit 2001 schreibt eine EU-Verordnung daher Höchstgrenzen für den zulässigen Nickelgehalt von Gegenständen vor, die dauerhaft oder häufig Kontakt mit der Haut haben. Überschritten werden können diese Mengen natürlich bei alten Schmuckstücken, was man beim Kauf antiker Stücke im Hinterkopf behalten sollte.

Bei rosafarbenen und rotgoldenen Legierungen ist der Kupferanteil etwas höher als bei Gelbgold – denn er macht den speziellen Farbton aus. Weißgoldlegierungen hingegen enthalten als farbgebende Substanz etwa 15 Prozent Palladium.

Haltbarkeit

Goldlegierungen können je nach Verhältnis von Goldanteil und sonstigen Metallen nach einiger Zeit anlaufen und dunkler werden – zum Beispiel durch Kontakt mit Schweiß. Am anfälligsten ist die 333er-Legierung. Sie kann wegen des geringen Gold- und des hohen Zink- und Kupferanteils auch am schnellsten brüchig werden, mancher redet spöttisch vom „Gold der Armen“. Wer sich haltbaren Echtschmuck kaufen möchte, sollte nach Empfehlung von Detlef Schöne mindestens eine 585er-Legierung wählen.

Vergoldung

Wenn die Finanzlage keinen echten Schmuck erlaubt, behilft man sich gern mit vergoldeten Stücken. „Wir Goldschmiede kennen eine Vergoldung eigentlich nur als Farbübertragung“, sagt Detlef Schöne, „damit lassen sich zum Beispiel Farbunterschiede eines Schmuckstücks herausarbeiten“. Mit der Robustheit sieht es allerdings bescheiden aus: So eine „normale Vergoldung“ halte bei täglichem Hautkontakt nur wenige Wochen.

Etwas haltbarer sind „goldplattierte“ Stücke, im Handel auch als „goldplated“ bezeichnet. Sie werden mit einer Schicht überzogen, die aus mindestens 15 Gramm gelöstem Feingold pro Liter Flüssigkeit besteht. „Bei einer herkömmlichen Vergoldung ist es nur ein Gramm pro Liter“, sagt Schöne. Eine solche Goldplattierung könne bei Ohrringen bis zu zwei Jahre, bei Ringen bis zu drei Monate halten.

Trägt ein Schmuckstück die Aufschrift „GF“, ist es nicht goldplattiert sondern „goldfilled“ – „gold-gefüllt“. Bei diesem Verfahren wird ein Kern aus Messing oder Kupfer in eine Goldschicht gefüllt. Für diese Bezeichnung, die hauptsächlich in den USA verwendet wird, gibt es gesetzliche Vorgaben. So muss der Goldgehalt des Stückes mindestens fünf Prozent 14-karätiges oder mindestens zehn Prozent zehnkarätiges Gold vom Gesamtgewicht betragen. Die Haltbarkeit soll deutlich höher sein als bei einer herkömmlichen Vergoldung.

Modeschmuck

„Es ist nicht alles Gold, was glänzt“, sagt der Volksmund, und der Kunde nimmt es billigend in Kauf – etwa bei günstigem Modeschmuck, der zwar golden schimmert aber mit Gold nichts zu tun hat, was schon der Preis verrät. Für derartige Stücke werden zum Beispiel Kupfer-Nickel-Zink-Legierungen, auch „Neusilber-Legierungen“ genannt, als Grundsubstanz verwendet. Bei der Weiterverarbeitung werden Schichten verschiedener Metalle aufgetragen, auch Nickel kann dabei sein – in den gesetzlich zugelassenen Mengen. Wer außerhalb der EU Schmuck kauft, kann sich auf diese Reglementierungen natürlich nicht verlassen.

Viele dieser Beschichtungen sind allerdings nicht besonders haltbar. Eine Ausnahme bildet die sogenannte PVD-Beschichtung aus Titannitrit. Sie sei sogar haltbarer als eine Plattierung und „über einen gewissen Zeitraum sehr resistent“, sagt Schöne. Daher kommt sie besonders häufig bei goldfarbenen Uhren zum Einsatz.