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Hannover 96-Profi unter den Opfern bei Unfall mit drei Toten

Hannover 96-Profi unter den Opfern bei Unfall mit drei Toten

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14914200F785ED62.jpg Foto: dpa
Nach einem schweren Verkehrsunfall trauert Hannover 96 um einen Nachwuchsspieler: Er ist unter den drei Todesopfern bei dem Unglück.

Hannover. 

Schrecklicher Unfall vor den Toren Hannovers: Eine Gruppe junger Erwachsener ist am Sonntag auf gerader Strecke verunglückt, drei Insassen des Fahrzeugs starben noch am Unfallort.

Die 18 Jahre alte Frau, ein 18- und ein 19-Jähriger saßen auf der Rückbank des Opels, der aus noch ungeklärter Ursache zwischen den Ortschaften Hiddestorf und Pattensen mit der Fahrerseite gegen einen Baum prallte.

96-Talent Feierabend unter den Opfern

Bei dem 19 Jahre alten Opfer handelt es sich um Nachwuchsfußballer Niklas Feierabend von Hannover 96, wie der Bundesligist bestätigte. Feierabend hatte im Februar einen Profivertrag erhalten, im Winter war er mit der Mannschaft ins Trainingslager nach Belek gereist.

Der 21-Jährige, der den Wagen steuerte, wurde schwer verletzt, sein 18 Jahre alter Beifahrer kam mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus.

Besonders tragisch: Die drei tödlich Verunglückten waren vermutlich nicht angeschnallt. „Es deutet derzeit vieles darauf hin, dass das so ist“, sagte ein Polizeisprecher. Schon am Unfallort war darüber spekuliert worden, dass die Opfer nicht angegurtet waren.

Hannover 96 teilte mit: „Am heutigen Vormittag haben wir die furchtbare Nachricht erhalten, dass unser 19 Jahre junger Stürmer in den frühen Morgenstunden bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Alle Mitspieler, Trainer, Mitarbeiter, Fans und das gesamte Umfeld von Hannover 96 sind zutiefst geschockt.“

Feierabend hatte erst am Donnerstag seinen 19. Geburtstag gefeiert. Zuletzt spielt er für die A-Jugend der Niedersachsen, so auch am Samstag beim 3:1 gegen RB Leipzig, als er in der 30. Minute ausgewechselt wurde. Am 28. Spieltag stand Feierabend bei der 0:3-Niederlage gegen den HSV auch erstmals im Bundesligakader der 96er, kam aber nicht zum Einsatz. „Niklas, wir wollen und werden Dich niemals vergessen“, hieß es auf der 96-Homepage.

Der Fall weckt Erinnerungen an Bundesliga-Profi Junior Malanda, der im Januar 2015 bei einem Autounfall ums Leben kam. Bei dem Unglück auf regennasser Autobahn soll der nur 20 Jahre alt gewordene Belgier des VfL Wolfsburg ebenfalls nicht angeschnallt gewesen sein.

Autofahrer leistet Erste Hilfe

Ein vorbeifahrender Autofahrer hatte der Polizei zufolge den zerstörten Wagen, der nach dem Zusammenprall auf einem Acker zum Stehen kam, bemerkt und die Einsatzkräfte gerufen. Vor Ort leistete der Mann auch Erste Hilfe: Er barg den verletzten Fahrer und den Beifahrer aus dem Fahrzeugwrack. Warum der Wagen der jungen Leute gegen 5.45 Uhr von der Kreisstraße 226 abkam, blieb am Sonntag zunächst unklar.

Die Ermittler starteten einen Zeugenaufruf, um Klarheit in das Unfallgeschehen zu bringen. Fest stand, dass kein weiteres Auto an dem Unfall südlich der niedersächsischen Landeshauptstadt beteiligt war. Der Unfallfahrer stammt aus Hannover, die vier weiteren Insassen aus den umliegenden Dörfern.

Das Regionalliga-Spiel von Hannover 96 II wurde wegen des Unfalls abgesagt. Auch auf seine Teilnahme am 96-Renntag auf der Galopprennbahn Neue Bult verzichtete der Verein. „Die Spieler werden nicht auf die Bahn kommen. Es gibt Wichtigeres als Autogramme und Pferderennen, und wir sind in Gedanken bei der Familie von Niklas Feierabend“, sagte Gregor Baum, Präsident des Hannoverschen Rennsportvereins und Anteilseigner bei Hannover 96. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil drückte sein Mitgefühl aus. (dpa/sid/HA)