Er war ein Jahrhundertpolitiker, für den kein Rauchverbot der Republik galt. Helmut Schmidt wäre heute, am 23. Dezember, 100 Jahre alt geworden.

Der Politiker, der Deutschland geprägt hat wie kaum ein anderer, hatte in seinem Leben viele Menschen getroffen. Jeder kannte ihn, viele schätzten ihn, seine Zeiten als Kanzler waren aber umstritten.

Als Helmut Schmidt auf NBA-Star Dirk Nowitzki trifft, stellt er ihm eine absurde Frage

Doch nur weil jeder Helmut Schmidt kannte, heißt das noch lange nicht, dass Helmut Schmidt sie alle ebenfalls kannte. So wie Basketballer und NBA-Superstar Dirk Nowitzki.

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In der Dokumentation „Der perfekte Wurf“, die von Aufstieg und die Karriere des aus Würzburg stammenden „German Wunderkind“ Nowitzki handelt, ist zu sehen, wie Helmut Schmidt und Dirk Nowitzki 2013 bei einer Preisverleihung in Frankfurt aufeinandertreffen.

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Helmut Schmidt fragt Dirk Nowitzki, was er denn nach seiner Karriere als Sportler machen wolle

Der Würzburger und Helmut Schmidt unterhalten sich, Schmidt wie immer rauchend wie ein Schlot. Er fragt Nowitzki, wie lange er denn noch Basketball spielen wolle und wie alt er denn überhaupt sei.

„Joa, ich bin jetzt 35, solange die Knie noch mitmachen, geht das noch ein paar Jahre“, so Nowitzki.

Der Altbundeskanzler machte sich offenbar Sorgen, dass man beim Basketball nicht genug verdienen könne. Deswegen fragte er den NBA-Superstar mit einem Jahresgehalt (2018) von fünf Millionen US-Dollar, ob er denn nach dem Sport noch studieren wolle.

„Nicht, dass sie hinterher auf der Straße sitzen, sie müssen doch mit irgendetwas ihre Brötchen verdienen.“ Im Jahr 2017 war Nowitzki der Top-Verdiener unter den aktiven NBA-Profis: Insgesamt hatte er bis dahin schon 241,6 Millionen Dollar verdient. Werbeeinnahmen noch nicht eingerechnet.

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Dirk Nowitzki antwortet mit einer Lüge, um Helmut Schmidt nicht zu enttäuschen

Da der treue Spieler der Dallas Mavericks Helmut Schmidt in dem Moment nicht enttäuschen wollte, sagte er: „Ja, vielleicht noch BWL studieren.“

Hinterher hört der Zuschauer aber, dass Dirk Nowitzki sich wegen dieser Aussage fast schon schämt und betont, dass er in diesem Leben wohl nicht mehr studieren werde. „Aber es ist Helmut Schmidt, was soll ich denn da sagen? “, gibt Nowitzki in der Doku etwas peinlich berührt hinterher zu.

Für Helmut Schmidt wird es eine Begegnung wie viele andere gewesen sein, Dirk Nowitzki dürfte diesen Tag allerdings nie wieder vergessen.

Helmut Schmidt war eine der prägenden Figuren Deutschlands

Schmidt war eine der prägenden Figuren der Bundesrepublik, die die Lehren aus der finsteren Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs in politisches Handeln umzusetzen versuchte. Er wurde ein Motor der europäischen Einigung, begründete die G7-Treffen – und warb unermüdlich für die deutsch-französische Aussöhnung.

Einen seiner letzten Wahlkampfauftritte für die SPD hatte er 2013 in Brandenburg, an der Seite des damaligen Bundestagsfraktionschefs und heutigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Er sorgte sich sehr um die künftige Stellung Europas, warnte vor einer Krise des Westens und verwies auf die ungeheure Dynamik Chinas. „Sie haben einem uralten Mann zugehört“, schloss er seine Ausführungen. „Sie müssen ihn nicht unbedingt ernst nehmen.“

Ein fast prophetischer Satz aus heutiger Sicht betrachtet.

Helmut Schmidt – das war sein Leben:

(mit dpa und epd)