- Seit Jahrzehnten hält sich dieses Gerücht: In einem Jahr isst man acht Spinnen im Schlaf
- Stimmt das wirklich?
- Das steckt dahinter
Berlin.
Den Anblick von Spinnen können manche Menschen auch aus weiter Ferne kaum ertragen. Noch schlimmer ist da die Vorstellung, dass die achtbeinigen Tierchen nachts in unsere Betten krabbeln.
Panik löst da verständlicherweise dieses Gerücht aus: Angeblich isst jeder Mensch acht Spinnen im Jahr!
In den sozialen Netzwerken machte das Schauermärchen kürzlich wieder die Runde.
Doch ist an dem Gerücht etwas dran?
Natürlich kann niemand ausschließen, dass ab und zu ein Mensch tatsächlich eine Spinne verschluckt. Doch Spinnenphobiker können aufatmen. Wie „Scientific American“ vor einiger Zeit herausfand, ist es ein Mythos, dass wir schlafend acht Spinnen im Jahr verschlucken.
Darum verschluckt man keine acht Spinnen
Eine Erklärung liefert das Portal: Demnach lebt ein Großteil der Spinnen von Natur aus außerhalb der von Menschen bewohnten Räume. Würden sie sich in unseren vier Wänden aufhalten, hätten sie kein Interesse daran in unsere Betten zu krabbeln, denn dort finden sie keine Nahrung (es sei denn, dort gibt es reichlich Bettwanzen).
Hinzu kommt: Menschen sind für Spinnen keine interessante Beute. Sie würden uns eher wie „große Steine“ betrachten, denn wir seien so groß, dass wir für die Krabbeltiere wie ein Teil einer Landschaft wirkten, erklärte Bill Shear, Ex-Präsident der Amerikanischen Arachnologischen Gesellschaft, dem „Scientific American“.
Spinnen haben Angst vor schlafenden Menschen
Tatsächlich jage ein schlafender Mensch einer Spinne auch eher Angst ein. Die Atmung, der Herzschlag und möglicherweise das Schnarchen führten zu Vibrationen. Und diese würden Spinnen vor Gefahren warnen, so Shear.
Desweiteren ist es sehr unwahrscheinlich, dass man nicht aufwacht, wenn eine Spinne über das eigene Gesicht läuft. Und auch wer mit offenem Mund schläft, braucht keine Angst haben, dass er eine Spinne verschluckt. Der natürliche Reflex ist, dass wir die Spinne sofort ausspucken.
Es gibt also keinen Grund zur Sorge! (jha)