„So erkennst du Nazi-Eltern“ – Heiße Diskussion um offizielle Kita-Broschüre
Eine Broschüre soll Erziehern helfen, Nazi-Eltern zu erkennen
Sie sorgt für Diskussionen: Kann die Broschüre hilfreich sein?
Familienministerin Franziska Giffey unterstützte Projekt mit Steuergeld
Jetzt muss sie sich rechtfertigen
Berlin.
Ärger um eine Kita-Broschüre für Erzieher: Ein knapp 60-seitiges Heft soll dazu anleiten, Nazi-Eltern erkennen zu können – und zwar über das Aussehen ihrer Kinder.
Erstellt wurde das Heft von der Berliner Amadeu-Antonio-Stiftung. Das Vorwort hat Franziska Giffey (SPD) verfasst, die Bundesfamilienministerin.
Jetzt muss sie sich dafür rechtfertigen, denn die Broschüre hat nicht nur Fans.
Erzieher sollen Nazi-Eltern anhand des Äußeren der Kinder feststellen können
Um festzustellen, welche Kinder Nazi-Eltern haben könnten, sollen Erzieher das Aussehen ihrer Kita-Kinder beobachten.
Besonders auffällig sei es laut Broschüre, wenn Mädchen häufig Zöpfe und Kleider tragen würden und Jungs oft einem großen Fitness-Programm nachgehen würden, so berichtet es der Berliner Kurier.
„Ene, mene, muh – und raus bist du!“ – sorgt die Broschüre für Ausgrenzung?
Die Broschüre heißt: „Ene, mene, muh – und raus bist du!“ Grenzt sie Mädchen, die zum Beispiel einen Zopf tragen, in der Kita aus? In ihrer Außendarstellung weist die Berliner Stiftung drauf hin, dass es darum gehen soll, rechtsextreme und fremdenfeindliche Einflüsse schnell erkennen und dann erzieherisch dagegen vorgehen zu können.
Im besten Falle, bevor die rechtsextreme Ideologie der Eltern sich in den Köpfen der kleinen Kinder festsetzen kann.
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Franziska Giffey steckte 4600 Euro Steuergelder in umstrittene Broschüre
Familienministerin Franziska Giffey (SPD) hat nicht nur das Vorwort geschrieben, sondern soll die Erstellung der Kita-Broschüre auch mit 4600 Euro an Steuergeld befördert haben.
Das sorgt für Gegenwind vom Koalitionspartner. So spricht die CDU-Fraktionsvize Nadine Schön im Bundestag von „Elternspionage!“: „Wenn Erzieher zu Überwachern und zum Korrektiv der elterlichen Gesinnung werden sollen, überschreitet das Grenzen“, so die Bundestags-Abgeordnete.
Familienministerin Giffey verteidigt sich: Man habe Erziehern nur helfen wollen
Sie fordert, die Broschüre einzustampfen. Giffey selbst gibt zu ihrer Verteidigung an, dass man Erziehern bloß bei heiklen Aufgaben habe helfen wollen. Kindeswohlgefährdung durch radikalisierte Eltern solle schneller erkannt werden.
Die Stiftung betont, dass die Beispiele aus der Praxis stammen und man keine Kinder ausgrenzen wolle.