Schon mal mit Bier gekocht? Als Zutat wird das Getränk in den Küchen oft unterschätzt. Dabei ist die Bierküche überraschend abwechslungsreich. Suppen, Soßen, Hauptspeisen und Desserts verleiht die goldene Zutat eine persönliche Note. Probieren Sie die Rezepte für ein Bier-Menü.
Essen.
Nicht nur gut gekühlt im Glas, auch als Zutat im Gericht verspricht Bier Genießern überraschend facettenreiche Geschmackserlebnisse. Ob Bock oder Pils, ob in der Suppe oder im Dessert – die Bierküche ist abwechslungsreich. Was ist das Besondere an der goldenen Zutat?
„Bier wird unterschätzt“
„Im Gegensatz zu Wein wird Bier in der Küche derzeit noch völlig unterschätzt“, sagt Rudi Vogel, Restaurantbesitzer und Inhaber der Brauerei Vogelbräu. „Als Getränk passt Bier beinahe zu jeder Mahlzeit und auch als Zutat ist es unglaublich bereichernd.“ Nicht nur hebe es die geschmacklichen Eigenschaften anderer Zutaten hervor, es bringe auch zusätzliche eigene Aromen mit in die Speisen.
Anfängern rät Rudi Vogel, in der Bierküche vor allem zu dunklen Bieren zu greifen. Deren süßliche Malzaromen seien besonders vielfältig und einfach einsetzbar: „zum Einlegen von Grillfleisch oder für eine sämige Sauce etwa“. Außerdem seien schon die Rohstoffe ideale Kochbegleiter. „Eine Malzpanade ist für Schweineschnitzel zum Beispiel eine ideale Zutat“, sagt der Braumeister.
Beim Kochen mit Pils sollten Hobbyköche hingegen stets dessen geschmacksintensive Bitterstoffe im Hinterkopf behalten. „Der bittere Geschmack von Bieren mit hohem Hopfenanteil ist nicht jedermanns Sache“, weiß der Braumeister. Nichtsdestotrotz gebe auch Pils als Zutat viel her und sei in zahlreichen Rezepten zu finden.
Neugierig geworden? Hier finden Sie eine Rezeptauswahl vom Bund Deutscher Brauer. Alle Rezepte sind für sechs Personen berechnet.
Vorspeise: Klassische gratinierte Braunbiersuppe
Zutaten: 0,7 l Malztrunk, 0,33 l Bockbier, 50 g Speisestärke, 1/4 l Sahne, 120 g Rübenkraut, 2 Eiweiß, 30 g Puderzucker, 1 Prise Salz, Schale einer Zitrone
Hintergrund: Dieses interessante Gericht nennt sich zwar „Suppe“, ist aber als kleine Portion mehr ein Appetizer, der durch seine originelle Zusammensetzung und Geschmacksnote überrascht. Die dunkle Grundsubstanz, süß-sauer abgestimmt, schmeckt wirklich überraschend. Geben Sie noch einen Käsecracker als Beilage dazu – die Vorspeise ist perfekt. Das passende Bier ist ein Schwarzbier.
Zubereitung: Malztrunk und Bockbier in einem Topf aufkochen lassen. Die Speisestärke mit der Sahne glatt rühren, in das kochende Bier einquirlen und 5 Minuten durchkochen lassen. Das Rübenkraut und eventuell Zucker nach Geschmack zufügen. Das Eiweiß zu Schnee schlagen, gleichzeitig Puderzucker, Salz und Zitronenschale hinzufügen. Die Suppe in kleine Schalen füllen, ein Eiweißhäubchen draufsetzen und kurz im Grill gratinieren.
Hauptgang: Bierkalbsbrust mit Wirsing
Zutaten: 1 l Pils, 1 Kalbsbrust, Salz, Pfeffer, Senf, 1 Lorbeerblatt, 1 Karotte, 1 Zwiebel, 1/4 Sellerie, 1 Stange Lauch. Gemüse: 1/2-1 Wirsing, 250 g Pfifferlinge, 100 g Butter, 100 g Sahne, 400 g Pellkartoffeln, 1 Zwiebel, 1 TL Speckwürfel
Hintergrund: Das zarte Kalbfleisch ist sowohl das Lieblingsfleisch der Italiener als auch ihrer Nachbarn, der Österreicher. Dort bereitet man daraus vor allem das weltberühmte Wiener Schnitzel sowie das Kalbsgulasch zu, wogegen die Norditaliener ihre „piccata milanese“ über alles lieben. Als Bratenfleisch eignet sich die Kalbsbrust hervorragend; in Bier gegart, bringt sie ihren würzigen Eigengeschmack voll zur Geltung. Ein kühles Glas Pils passt besonders gut zu diesem Gericht.
Zubereitung: Die Kalbsbrust ohne Knochen mit Salz, Pfeffer und Senf einreiben, anbraten und nach und nach mit dem Bier aufgießen. Lorbeerblatt, Karotte, Zwiebel, Sellerie, Lauch hinzufügen und circa zwei Stunden im Backofen bei etwa 180° schmoren. Den Wirsing in Streifen schneiden und blanchieren, Pfifferlinge in Butter anschwitzen. Wirsing zugeben, würzen, Sahne dazu und reduzieren. Die Pellkartoffeln in Scheiben schneiden, in Pflanzenfett knusprig braten, Zwiebeln und Speck hinzufügen. Die Kalbsbrust aufschneiden und mit dem Gemüse und den Bratkartoffeln anrichten.
Dessert: Bierpfannkuchen mit Blaubeeren
Zutaten: 6 Eier, 30 g Vanillezucker, 300 g Mehl, 75 ml Milch, 75 ml Malztrunk, 700 g Blaubeeren, Puderzucker
Hintergrund: Wer einmal einen luftig-lockeren Bierpfannkuchen gegessen hat, wird ihn immer wieder essen wollen. Süß oder herzhaft, mit Speck oder Krabben – alles ist möglich.
Zubereitung: Die Eier und den Vanillezucker verrühren, das Mehl langsam darüber sieben und zu einer glatten Masse verarbeiten. Dann die Milch und den Malztrunk zufügen. Den Teig eine Stunde ruhen lassen. Die Pfannkuchen in geklärter Butter oder Pflanzenöl goldbraun braten. Die Blaubeeren kurz in der Pfanne mit Butter und Zucker anschwenken und auf dem Pfannkuchen anrichten, mit Puderzucker bestreuen und servieren.
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Die Broschüre „Köstliche Bierküche“ vom Deutschen Brauer-Bund kann mit Angabe der Adresse per Fax angefordert: 030 20916798 oder online herunter geladen werden unter: http://www.brauer-bund.de/