Kitandu. Die „cape2cape“-Gruppe nutzt den Tag nach der Rückkehr vom Kilimanjaro zur Regeneration. Nächste Station ist die 620 Kilometer entfernte tansanische Metropole Dar Es Salam.
Ruhetag. Ausrüstung wird getrocknet und wieder einsortiert. Wäsche gewaschen. Den Bergsteigern nach den Strapazen der letzten Tage Massagen verabreicht. Wegen des erneut einsetzenden Regens sitzen wir am Abend in großer Runde unter einer gespannten Zeltplane. Detlef, genannt der Gote, hält einen Vortrag – nein, eine Ode an die Frau, die er „Die mich voller Inbrunst Anbetende“ nennt. Das klingt so hochliterarisch, dass er von nun an Goethe heißt.
Matthias dagegen heißt schon immer Mahuma und trägt gemeinsam mit Uwe (dessen Spitznamen wir mit Rücksicht auf seine Gefühlswelt lieber nicht weitergeben) aus dem Buch „Die weiße Spinne“ vor: Uwe blättert, Mahuma liest. Auf jeder Seite einen halben Satz – da kommen interessante Satzkonstruktionen und vom Autoren mit Sicherheit nicht beabsichtigte Inhalte heraus: „Die erste Begehung durch Frauen trotz eisiger Kälte – wir schwitzen.“
Wir genießen dieses Entspannen. Es wird ein kurzes Vergnügen bleiben. Schon morgen steht uns wieder ein harter Ritt bevor: Mehr als 620 Kilometer bis nach Dar Es Salam. In der tansanischen Metropole werden wir eine Pressekonferenz abhalten, die die Deutsche Botschaft vor Ort und „UNAIDS“ mit organisieren.
Didi ist schon viel weiter. Unser Streckenplaner hat die Zeit in der Meru View Lodge dazu genutzt, bereits an der Route bis nach Südafrika zu tüfteln: Die Eltern von Lodge-Leiterin Debbie, die eigentlich in Simbabwe leben, sind zu Besuch. Absolute Insider mithin. Didi weiß jetzt Bescheid: Straßenbeschaffenheit, Tankstellen, Grenzübergänge. Da kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.