Lastschrift, Kreditkarte oder Paypal: Beim Online-Shopping gibt es verschiedene Möglichkeiten der Bezahlung. Wir stellen die Vor- und Nachteile vor.
Berlin.
Online-Shopping ist für die große Mehrheit der Verbraucher heute längst Routine. So schnell wie der Einkauf selbst wird auch der Bezahlvorgang abgewickelt. Ein paar Mausklicks, ein paar Daten, schon ist die Ware bezahlt.
Zahlen im Netz ist bequem geworden. Online-Einkäufer sollten sich dennoch darüber im Klaren sein, dass die verschiedenen elektronischen Zahlsysteme unterschiedliche Risiken bergen und Kosten mit sich bringen. „Alle Bezahlverfahren haben ihre Vor- und Nachteile“, erläutert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). „Wägen Sie im Einzelfall Komfort und Sicherheit gegeneinander ab, bevor Sie sich für eine Zahlungsmethode entscheiden“, empfehlen die Experten. Generell bei jedem Bezahlsystem sollte man nach Einschätzung der Behörde darauf achten, dass sensible Daten ausschließlich über eine sichere SSL-Verbindung übertragen werden. Man erkennt sie am einfachsten an der https-Adresszeile im Browser oder an einem kleinen Schloss-Symbol. Die Vor- und Nachteile der gängigen Zahlsysteme im Überblick:
Kauf auf Rechnung
Die sicherste Methode. Allerdings auch sehr selten. Wird der Kauf auf Rechnung vom Händler angeboten, sollte man ihn nutzen. Zwar mag das etwas lästiger sein als andere Zahlungsmethoden, weil man nach Eingang der Ware noch eine Überweisung auf den Weg bringen muss. Dafür aber werden keine sensiblen Daten ins Netz gespeist. Und: Sollte etwas mit der Ware nicht in Ordnung sein, hat man auch noch nicht gezahlt, eine Rückabwicklung ist einfach und ohne Geldfluss möglich.
Lastschrift/Bankeinzug
Bequem und relativ sicher. Die Zahlung geht schnell, der Versand kann vom Händler ebenfalls rasch ausgelöst werden. Aber auch hier gilt: Längst nicht jeder Shop bietet die Zahlung per Lastschrift an. Größter Vorteil: Eine Lastschrift kann bei Streitfällen mit dem Lieferanten acht Wochen lang bei der Bank rückgängig gemacht werden. Nachteil: Kunden müssen ihre Bankdaten angeben. Damit ist die Kontonummer in der Welt und eine potenzielle Beute für Kriminelle. „Vorsicht: Auch Online-Betrüger sind im Internet auf der Suche nach Konto- und Bankdaten“, warnt das BSI.
Wichtig: Niemals TAN oder PIN-Nummern angeben. Niemals per E-Mail oder am Telefon Bankdaten preisgeben. Und, eigentlich selbstverständlich: Vorher prüfen, ob der Händler seriös ist. Also sich etwa das Impressum auf der Website kritisch ansehen. Gibt es eine Adresse und Telefonnummer? Oder man füttert eine Suchmaschine mit dem Namen des Händlers und dem Stichwort „Probleme“.
Vorkasse
Sollte, wenn überhaupt, beim Kauf im Netz die Ausnahme bleiben. Das BSI rät sogar „generell ab“. Der Grund liegt auf der Hand. Eine Summe, die einmal überwiesen wurde, lässt sich kaum zurückholen. Deshalb: Wer sich auf Vorkasse einlässt, etwa bei einer Maßanfertigung oder wenn der Händler andere gute Gründe für eine Vorauszahlung hat, sollte die Seriosität des Anbieters vorher sehr genau prüfen. Und nur kleine Beträge vorstrecken. „Finanztip“ rät zu kleinen Programmen wie „Netcraft“. Diese sind als Browser-Erweiterungen zum Beispiel für „Firefox“ erhältlich und warnen vor Betrüger-Shops.
Kreditkarte
Gängig und bequem. Schnell, weil der Händler die Ware sofort verschicken kann. Für Einkäufe im Online-Ausland nahezu konkurrenzlos. Manchmal aber werden auch Gebühren fällig. Und nicht ganz ohne Risiko. Schließlich müssen Verbraucher sämtliche Kreditkarten-Daten ins Netz geben. Das zieht Betrüger an. Daten also nur verschlüsselt versenden (siehe oben). Der beliebteste Trick der Betrüger zum Abgreifen von Kreditkartendaten laut BSI: Phishing-Mails. Kartennummer oder andere sensible Daten deshalb niemals per Mail übermitteln.
Zur Beruhigung: Banken und Kreditkartengesellschaften tun alles, um das Zahlen per Kreditkarte für Verbraucher attraktiv zu machen. Sie verdienen damit viel Geld. Deshalb wird bei einem Missbrauch so gut wie immer alles ersetzt. Auch muss der Kartenanbieter bei strittigen Abbuchungen immer nachweisen, dass der Inhaber selbst die Umsätze getätigt hat, ergänzt das BSI. Eine Alternative könnten laut der Behörde auch Prepaid-Kreditkarten sein. Vorteil: Hier kann nur maximal der Betrag abgebucht werden, der zuvor auf das Konto eingezahlt wurde.
Paypal und Co.
Sehr bequem. Schnell. Weit verbreitet. Meist gebührenfrei für die Kunden. Rund 20 000 Shops und mehr als zehn Millionen Menschen allein in Deutschland nutzen Paypal. Sicherheit: Durchwachsen. Der größte Vorteil ist, dass man nicht jedem Online-Shop seine Bank- oder Kreditkartendaten nennen muss. Die Zahlung wird allein mit E-Mail-Adresse und Paypal-Passwort abgewickelt. Kreditkarten- oder Kontonummer sind bei Paypal hinterlegt.
Das macht den Dienst freilich auch zu einem beliebten Angriffsziel. Deshalb besondere Vorsicht vor Phishing-Mails und – oft gut gefälschten – Webseiten. Keine Links in Mails anklicken! Tipp: Man muss nicht unbedingt seine Bankdaten bei Paypal hinterlegen. Ein Paypal-Konto kann auch per Überweisung aufgeladen werden. Click & Buy, Moneybookers oder giropay funktionieren vergleichsweise bequem. Beim Dienst giropay der deutschen Kreditwirtschaft wickelt man die Zahlung allerdings direkt über das eigene Online-Konto ab. Gleiches gilt für die Sofort-Überweisung. Das BSI warnt allerdings, dass hier immer sämtliche Bankdaten angegeben werden müssen.
Nachnahme
Nicht zu empfehlen. Teuer und wenig komfortabel. Man muss das Paket persönlich entgegennehmen und den Boten bezahlen. Der Inhalt des Pakets kann vor Zahlung nicht geprüft werden. Rückabwicklungen sind kompliziert.