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Lehrerin Lena Bröder aus NRW ist neue „Miss Germany“

Lehrerin Lena Bröder aus NRW ist neue „Miss Germany“

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1490AA00B581B335.jpg Foto: dpa
Lena Bröder ist die neue „Miss Germany“. Die 26-Jährige aus NRW arbeitet nun ein Jahr als Schönheitskönigin – bisher war sie Lehrerin.

Rust. 

Die Lehrerin Lena Bröder aus Nordwalde bei Münster in Nordrhein-Westfalen ist neue „Miss Germany“. Die 26-Jährige setzte sich bei der Wahl in der Nacht zum Sonntag im Europa-Park in Rust bei Freiburg gegen 23 Konkurrentinnen durch.

„Ich unterrichte Deutschlands Zukunft“, sagte die junge Frau mit den langen braunen Haaren, braunen Augen und einem kleinen Tattoo auf dem Rücken, als sie über ihren Beruf spricht. In einer Gemeinschaftsschule bei Münster lehrt sie seit Mai vergangenen Jahres Hauswirtschaft und katholische Religion.

Mit dem Sieg im Schönheitswettbewerb erfüllt sich die 26-Jährige einen Traum. Seit 2009 nimmt sie regelmäßig an Misswahlen auf regionaler Ebene teil – 30 Mal hat sie es in den mehr als sechs Jahren versucht, 16 Mal davon holte sie einen Titel, wurde „Miss Goslar“ oder „Miss Westdeutschland“. Jetzt ist sie am Ziel. „Ich denke, ich bin ein Vorbild für junge Mädchen, dass man an seine Ziele glauben und dafür kämpfen muss, auch wenn es mal gerade nicht so gut läuft“, sagt sie. „Ich zeige, dass ich eine Kämpferin bin und dass sich Ehrgeiz lohnt.“

Ihre Schüler werden auf sie nun erst einmal verzichten müssen. Für die einjährige Amtszeit als Schönheitskönigin lässt sich Bröder beurlauben. Und verschiebt ihre Beamtenkarriere. Im September wollte sie ihr zweites Staatsexamen machen. Das muss jetzt erst mal warten. Nach Angaben der Organisatoren ist es das erste Mal in der 89-jährigen Geschichte des Wettbewerbs, dass eine Lehrerin siegt.

Christlicher Glaube ist für die Siegerin „ein Fundament“

Auch über ihre Religion spricht die Pädagogin, die in Göttingen geboren und aufgewachsen ist und an der Universität Kassel Arbeitslehre und katholische Theologie studiert hat. „Ich bin kirchlich geprägt und erzogen worden, war bei den Sternsingern ebenso wie bei den Pfadfindern.“ Jeder müsse aber selbst entscheiden, wie er zu religiösen Themen stehe. „Ich versuche, meinen Schülern einen Weg zu zeigen. Ob sie dafür offen sind oder nicht, ist allein ihre Sache. Ich kann beides gut akzeptieren.“ Sie persönlich habe im christlichen Glauben „ein Fundament, das mich im Leben trägt“.

Bröder zählte mit 26 zu den ältesten Teilnehmerinnen. Mit der Schülerin Francesca Orru (19) aus Norderstedt in Schleswig-Holstein und der Bürokauffrau Katharina Schubert (22) aus Wiesbaden hat sie zwei Stellvertreterinnen. Bröder will Deutschland würdig vertreten: Im Herbst nimmt sie an der Wahl zur „Miss Earth“ teil. Für ihr Hobby seit mehr als 20 Jahren, das Reiten, hat sie nun weniger Zeit. Um ihr Shetlandpony Teddy, das sie bislang täglich sieht, kümmert sich nun verstärkt der Freund. Die junge Frau erhielt für ihren Sieg neben der Krone unter anderem einen Sportwagen, Schmuck, Reisen und Kleider.

24 Kandidatinnen hatten um die Krone gekämpft

Die 24 „Miss Germany“-Finalistinnen im Alter von 18 bis 27 Jahren hatten sich bei dem jährlichen Schönheitswettbewerb im Abendkleid sowie im Badeanzug präsentiert.

Die Wahl zur „Miss Germany“ wird seit 1927 organisiert. Sie ist damit nach Angaben der Veranstalter der älteste und bedeutendste Schönheitswettbewerb in Deutschland. In diesem Jahr hatten an den deutschlandweit 145 Vorwahlen insgesamt 5095 Frauen teilgenommen.

Nach Angaben der Organisatoren ist es das erste Mal in der 89-jährigen Geschichte des Wettbewerbs, dass eine Lehrerin siegt. In den vergangenen Jahren waren es meist Studentinnen, Schülerinnen und Angestellte, die den Titel holten. (dpa)