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Leon traut sich was

Leon traut sich was

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Foto: Kai Kitschenberg
Der 17-jährige Leon Löwentraut aus Kaarst startet in der Kunstszene durch. Für seine Bilder bezahlen Kunstfreunde jetzt schon mehrere Tausend Euro.

Düsseldorf. 

Nomen est omen. Leon Löwentraut – einen besseren Namen hätte sich ein Künstler kaum ausdenken können. Aber im Fall des 17 Jahre jungen Malers ist der Name echt. Leon gilt als junges Maltalent und besonders Begeisterungsfähige nennen ihn bereits den neuen Pablo Picasso. Seine Werke werden unter Kunstfreunden für mehrere Tausend Euro gehandelt. Leon wohnt in Kaarst, malt aber im nahen Düsseldorf. Dort hat er seit zwei Monaten ein frisch eingerichtetes Atelier – auf rund zehn Qua­dratmetern. Neben der Malerei, seiner großen Leidenschaft, besucht der Schüler das Georg Büchner Gymnasium und kommt nach den Ferien in die zwölfte Klasse.

In seinem Leben ist die Schule längst nicht mehr die Hauptsache. Kreativität liegt in Leons Familie. Der Opa war Modedesigner und die Mutter hat viel gemalt – hobbymäßig.

Ein Block für Skizzen ist immer dabei

Im Moment ist Leon dem ab­strakten Stil verfallen. Gern malt er Symbole und Figuren aus einem Strich. Andererseits faszinieren ihn Porträt-Bilder. Denn Menschen abzubilden, erklärt er selbstbewusst, das sei sein Markenzeichen. Manchmal male er aber einfach nur drauf los. Für den ersten Pinselstrich sei die Inspiration wichtig. Die komme oft auch für ihn überraschend. „Wenn ich plötzlich eine Idee habe, versuche ich mir direkt eine Skizze zu machen. Einen Block habe ich immer dabei“, sagt er. Sein großes Vorbild ist Pablo Picasso, weil „Picasso den Expressionismus in die moderne Kunst gebracht hat“.

Dass viele über den ambitionierten Jungkünstler sagen, der träume doch nur, das stört Leon nicht. Denn es sei ganz einfach pure Leidenschaft, die ihn antreibe.

Leon glaubt fest an das eigene Talent. Seine Schulnote „Drei“ in Kunst störe ihn da nicht. „Das, was man in der Schule in Kunst macht, ist etwas ganz anderes. Das kann man doch nicht vergleichen“, ist er überzeugt.

Ausstellungen in München, London und Hamburg

Besonders gern malt Leon nachts, dann oft bei laut aufgedrehter Musik. „Sie muss zum Bild passen, das kann dann Clubmusik sein, aber auch klassische Musik. Wenn sie harmoniert mit meiner Vorstellung, dann bin ich richtig drin“, sagt er.

Trotz aller Begeisterung will Leon das Fach „Kunst“ nach der Schule nicht studieren. „Kunst ist eine Leidenschaft, die man nicht lernen kann. Aber ich möchte auf eine Kunstschule gehen, um mehr über Techniken zu erfahren“, erklärt er. In der Kunstszene bewegt sich Leon mittlerweile wie selbstverständlich. Gerade weil er noch sehr jung und mit 17 Jahren sogar noch minderjährig ist, sei das aber nicht immer so einfach. „Viele Künstler gönnen einem anderen nicht viel. Mit dem Vertrauen ist das so eine Sache. Mittlerweile bin ich skeptischer. Aber jetzt bin ich so erfolgreich, dass ich Geld mit meiner Leidenschaft verdienen kann“, fügt er hinzu. Bisher feierte Leon schon Erfolge bei Ausstellungen in München und London. Sein nächster Termin steht im August bevor und damit geht ein weiterer Traum für Leon in Erfüllung – dann stellt er in Hamburg aus.

Und was sagt der Experte? Dr. Tobia Bezzola, Direktor des Folkwang Museum in Essen, bevorzugt es, knapp zu bleiben: „Es ist schön, wenn Herr Löwentraut Erfolg hat und sich die Menschen an seiner Kunst erfreuen“.