Der Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus wird heute 50. Statt mit Fußball-Erfolgen machte der einstige Star zuletzt nur noch mit Frauengeschichten Schlagzeilen. Ganz zum Ärger seiner Eltern.
München.
Wenn ein einstiger Weltstar von sich sagt, dass sich die eigenen Eltern für ihn schämen, muss in seinem Leben etwas schief gelaufen sein: Lothar Matthäus erzählte im vergangenen Jahr vom Getuschel über sein Liebesleben, das seinen Eltern in ihrem Heimatort zu schaffen mache.
Nun, zu seinem 50. Geburtstag, verschont der Fußballweltmeister seine Eltern mit tratschträchtigen Skandälchen. Er wollte am Sonntag mit den engsten Freunden in den Ehrentag hineinfeiern. Seinen Geburtstag am heutigen Montag verbringt Matthäus dann auf Flughäfen und in der Luft – er muss sich auf den Weg zur von ihm trainierten Fußball-Auswahl Bulgariens machen.
„Herr Matthäus ist ja ein Kosmopolit“, sagt sein Manager. In München feiere er den Geburtstag, in der bulgarischen Hauptstadt Sofia habe er eine Wohnung und seinen Hauptwohnsitz nach wie vor in der ungarischen Hauptstadt Budapest – er sei aber immer viel unterwegs.
In die Wiege gelegt worden war dies Matthäus nicht, der am 21. März 1961 in Erlangen als Sohn des Hausmeisters des Sportartikelherstellers Puma, Heinz Matthäus, und dessen Frau Katharina zur Welt kam. „Ich komme aus einem einfachen Haus, ich musste immer schon mit den Ellenbogen kämpfen“, beschrieb der Franke Lothar Matthäus seine Kindheit.
Doch auch in einem einfachen Haus herrscht Stolz: Wegen des Arbeitgebers des Vaters kam für Matthäus nur ein Fußballverein infrage, der seine Spieler mit Puma-Schuhen ausrüstete. So wurde 1979 nach dem Hauptschulabschluss und einer Ausbildung zum Raumausstatter Borussia Mönchengladbach sein erster Verein.
Viele Titel
Die Karriere von Matthäus ist gespickt mit Superlativen: Er gehörte schon zur Europameister-Mannschaft von 1980 und wurde der erste Feldspieler, der an fünf Weltmeisterschaften teilnahm. Er ist Rekord-Nationalspieler, war Kapitän der Weltmeistermannschaft von 1990, Weltfußballer und Europas Fußballer des Jahres, sammelte mit Gladbach, Bayern München und Inter Mailand Titel und ist einer von nur vier Ehrenspielführern der deutschen Nationalmannschaft.
Doch während es ein anderer Ehrenspielführer, nämlich Franz Beckenbauer, nach seiner Karriere zum Spitznamen „Lichtgestalt“ schaffte, stieg Lothar Matthäus nach seinem letzten Pflichtspiel für die New York MetroStars im Jahr 2000 immer schneller zur Blitzlichtgestalt ab: Seither sind die von Paparazzi fotografierten Liebschaften Matthäus“ Schlagzeilenfüller.
Aridiane ist die neue Flamme
Die aktuelle Flamme heißt Ariadne, ist Psychologie-Studentin und 23 Jahre alt. Der dreifache Vater sprach zuletzt sogar davon, dass er sich noch einmal ein Baby vorstellen könne – da war die Tinte unter den Unterlagen für die Scheidung von der ebenfalls 23-jährigen Liliana gerade trocken. Nach Jugendliebe Silvia, Moderatorin Lolita Morena und der Serbin Marjiana war Liliana Matthäus“ vierte Frau.
Liliana und „Loddar“ hatten am Neujahrstag 2009 in Las Vegas unter Wasserfontänen geheiratet. Doch nur kurze Zeit später begannen beide einen Rosenkrieg mit öffentlichem Zoff, Trennungsankündigungen und Liebescomebacks – und beruflichen Nachteilen für Matthäus. „Die Tratschereien wegen der jungen Dame haben mich einen Job gekostet“, sagte er im August dem „Stern“, nachdem ein Engagement als Nationaltrainer Kameruns schon vor Vertragsunterzeichnung geplatzt war. Die Frau des Staatspräsidenten fand Matthäus“ private Turbulenzen demnach abschreckend und legte ihr Veto ein.
So kam es, dass die siebte Station in der bisher zehnjährigen Trainerkarriere von Matthäus statt Kamerun Bulgarien heißt. Am Samstag kommender Woche muss er mit seiner Mannschaft gegen die Schweiz gewinnen, um noch eine Chance auf die Qualifikation zur Europameisterschaft 2012 zu wahren. Wenn er seinen Spielern sein Motto „Immer nach vorne schauen und niemals aufgeben“ nahe gebracht hat, könnte es vielleicht etwas werden. Dann erfüllt sich für ihn womöglich auch ein anderer Wunsch, bei dem ihm bislang sein Privatleben etwas im Wege stand: „Man sollte mir ein wenig mehr Respekt entgegenbringen für das, was ich geleistet habe.“ (afp)