Rom. Die Nummer zwei der sizilianischen Mafia, Domenico Raccuglia, ist der Polizei am Sonntag ins Netz gegangen. In der Region Trapani konnte der Cosa-Nostra-Boss, der seit 15 Jahren auf der Flucht ist, gefasst werden. Der 45-Jährige zählte zu den 30 gefährlichsten flüchtigen Kriminellen Italiens.
Nach 15 Jahren auf der Flucht ist die Nummer Zwei der sizilianischen Mafia der Polizei ins Netz gegangen. Cosa-Nostra-Boss Domenico Raccuglia wurde am Sonntag in der Region Trapani gefasst, wie ein Polizeisprecher sagte. Der 45-Jährige zählte zu den 30 gefährlichsten flüchtigen Kriminellen Italiens und wurde bereits dreimal zu lebenslanger Haft verurteilt.
„Mimmo» Raccuglia, genannt «der Veterinär», soll unter anderem in die Entführung eines 14-Jährigen verwickelt gewesen sein, die das Land Anfang der 90er Jahre in Atem hielt, bis der Junge nach zwei Jahren in den Händen der Kidnapper schließlich ermordet und seine Leiche in Säure aufgelöst wurde. Insgesamt werden dem 45-Jährigen fünf Morde zur Last gelegt.
Großer Tag im Kampf gegen Verbrechen
Innenminister Roberto Maroni sprach von «einem der härtesten Schläge gegen die Mafia-Organisationen seit Jahren». Umberto Di Maggio von der Anti-Mafia-Organisation Libera sprach von einem großen Tag im Kampf gegen das organisierte Verbrechen. Raccuglia sei einer der großen Mafia-Paten gewesen, seine Festnahme sei von vielen Leuten für unmöglich gehalten worden. Tatsächlich war es dem Mafioso trotz der ständigen Bewachung seiner Frau durch die Polizei gelungen, ein zweites Kind mit ihr zu zeugen. Bei seiner Festnahme am Sonntagabend versuchte er, über den Balkon eines Apartments in einem Vorort von Calatafimi zu entkommen, das die Polizei umstellt hatte.
Nach Angaben von Innenminister Maroni nahm die italienische Polizei in den vergangenen 18 Monaten mehr als 3600 Mafiosi fest und beschlagnahmte Vermögen im Umfang von 5,6 Milliarden Euro. (afp)