Eigentlich wollte Holger Seyfried auf seinem Reiseblog Reisetiger.net nur für eine günstige Mallorca-Reise werben. Doch es könnte am Ende für ihn selbst eine teure Angelegenheit werden.
Der Reiseblogger aus Stade in Niedersachsen hat auf seiner Seite für eine Reise zum Bierkönig Opening 2020 nach Mallorca berichtet. Seine Seite ist vergleichbar mit bekannten Blogs wie Urlaubspiraten oder Urlaubsguru. Diese Blogs suchen externe günstige Reiseangebote heraus und berichten darüber auf ihrer Seite.
So auch Seyfried über die Opening Reise nach Mallorca inklusive Flug und Hotel. Weil der Niedersachse allerdings in seinem Text in seinem Blog von „Saison Eröffnung auf Malle“ oder „Malle-Trip“ schrieb, soll er nun tief in die Tasche greifen.
Mallorca: Mann aus NRW hat sich „Malle“ geschützt
Der Grund: Jörg L. aus Hilden bei Düsseldorf hat sich 2002 den Begriff „Malle“ im Markenregister schützen lassen. Das betrifft die Verwendung des Wortes bei Musikträgern, Werbung, Ausstrahlung in TV- und Rundfunksendungen sowie bei Unterhaltungsangeboten wie Partys, TV- und Musikproduktionen.
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Und so ließ der Unternehmer aus NRW durch seine Anwälte glatt eine Abmahnung samt Unterlassungserklärung bei Holger Seyfried eingehen.1822,96 Euro soll der Reiseblogger nun bezahlen, dafür dass er den Begriff „Malle“ genutzt hat.
Holger Seyfried will sich dagegen wehren. „Wir werden nun ebenfalls einen Anwalt einschalten müssen“, sagt Seyfried. „Wenn wir eine Mallorca-Reise mit Unterkunft nahe des Bierkönigs zielgruppengerecht beschreiben wollen, fällt zwangsläufig das Wort „Malle“. Wir titeln nicht mal so, sondern nutzen das Wort eher beiläufig, immer in geographischer Bedeutung.“
Blogger fürchtet um Existenz
Für Rechtsanwalt Michael Plüschke aus Berlin sorgt die Abmahnung für Unverständnis. „Ortsbezeichnungen sind nicht schutzfähig, die Marke hätte nie eingetragen werden dürfen“, erklärte er der Deutschen Presse-Agentur. Den Begriff hatte L. im spanischen Alicante eintragen lassen.
Reiseblogger Seyfried fürchtet sich vor den Konsequenzen: „Die drohenden Gerichts- und Anwaltskosten von mehreren Tausend Euro sind existenzbedrohlich für uns. Dennoch wollen wir nicht kleinbeigeben. „Malle“ ist ein geläufiges Synonym und sollte im Zusammenhang mit der Baleareninsel frei verwendbar sein. Traurig, dass man sich über so etwas streiten muss.“