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„Markus Lanz“ im ZDF: BVB-Legende Norbert Dickel haut einen raus – „DAS war nicht schön“

„Markus Lanz“ im ZDF: BVB-Legende Norbert Dickel haut einen raus – „DAS war nicht schön“

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Foto: Screenshot (ZDF)

Das DFB-Pokalfinale steht kurz bevor, da lädt und Markus Lanz (ZDF) passenderweise zwei Fußballexperten in seine Sendung ein. BVB-Legende Norbert Dickel und Sport-Journalist Marcel Reif sprechen über die aktuellen Entwicklungen im Profifußball, bevor Dickel tief in der Erinnerungskiste kramt.

Norbert Dickel mag die Entwicklungen nicht, die der Profifußball in den letzten Jahrzehnten genommen hat. Er lehnt auch die Gründung einer Super League ab, die Marcel Reif bei Markus Lanz zuvor als „überragend“ bezeichnet hatte.

Markus Lanz im ZDF: Norbert Dickel beschwert sich über Langeweile im Profifußball

„Ich finde, dass den Fußball gerade das ausmacht, wenn die vermeintlich Schwächeren gegen den vermeintlich Stärkeren spielen. Wenn die besten zehn immer gegeneinander spielen, das ist doch vollkommen uninteressant“, sagt Dickel zu Markus Lanz. War es früher denn so viel spannender?

Für Dickel war es das auf jeden Fall. Lanz blendet ein Foto ein. Es zeigt Dickel im BVB-Trikot, der 1989 in Berlin den DFB-Pokal in die Höhe ragt. „Ohne diesen Pokal würde ich vermutlich heute gar nicht in deiner Sendung sitzen“, sagt Dickel.

Der erste Titel für Dortmund nach 23 Jahren: Dickel schwelgt in Erinnerung

Er erinnert sich lebhaft an diesen Tag im im Sommer ’89: „23 Jahre hatten wir keinen Titel geholt in Dortmund, 1966 den letzten, den Europapokal. Wir sind nach Berlin gefahren, haben gegen Werder Bremen gespielt, 4:1 gewonnen. Wir waren der krasse Außenseiter. Ich hatte vorher eine Knieoperation, hab sechs Wochen im Rehazentrum verbacht. Ich hatte nur ein einziges Mal mit der Mannschaft vorher trainiert“.

Aber weil damals, in einer fernen, romantischen Fußballwelt, eben trotzdem alles möglich war, schoss Dickel in dem Spiel gleich zwei Tore – und gewann mit dem BVB das Spiel.

„Das war dann ein bisschen auch die Mentalität des Ruhrgebiets, dass man trotzdem einfach alles gibt“, sagt Dickel und bekommt ein wenig feuchte Augen.

Dickel gerührt: „ein ganz besonderer Moment“

Das bemerkt auch Lanz. „Du bist ja immer noch ein bisschen gerührt“, bohrt er nach. „Ja, weil es einfach ein ganz besonderer Moment ist, bis zum heutigen Tag. Das kann auch jeder nachvollziehen, der Fußball gespielt hat. Das ist einfach toll…“, schwärmt Dickel.

Aber die BVB-Legende erinnert sich nicht nur an die glamourösen Momente. Die Rückreise aus Berlin mit dem Flugzeug blieb ihm aus einem ganz anderen Grund im Gedächtnis.

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Pokalfeier endet mit dickem Kater

Nach dem Spiel verbrachten Mannschaft und Fans eine feucht-fröhliche Nacht in Berlin. „Man sieht ja den Pokal, da kann man was reinschütten. Und der 24. Juni ’89 war ein sehr warmer Tag. Wir haben Angst gehabt, dass der Flüssigkeitshaushalt nicht rechtzeitig wieder auf den rechten Pegel gebracht wird“, scherzt die BVB-Legende.

„Also haben wir da was reingeschüttet. Und wenn man Sekt und Champagner in größeren Mengen an so einem warmen Tag trinkt, ist man relativ schnell voll. Das waren wir dann auch“, gibt er zu.

Rückflug nach Dortmund endet turbulent

Aber irgendwann endet auch die fröhlichste Siegesfeier, die Fußballer mussten wieder zurück ins Ruhrgebiet. „Irgendwann mittags ging’s nach Hause mit dem Flugzeug. Damals durfte man ja nur in 1.000 Metern Höhe fliegen, weil da ja noch die DDR war. Dem ein oder anderen ging es eh nicht so gut. Und in 1.000 Metern Höhe hat das Flugzeug ganz schön gewackelt.“

Es dauerte nicht lange, bis sich der Alkohol vom Vortag bemerkbar machte. Und sich der erste Spieler übergeben musste.

Anfang einer Erfolgsserie

„Der erste war Andi Möller. Er hat es noch ein Momentchen bei sich behalten können. Aber irgendwann ging das auch nicht mehr. Daneben saß sein Freund Alex Conrad, der konnte das nicht so gut riechen. Ich möchte jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen… Das machten dann aber viele andere auch. Das war nicht schön“, erinnert sich Dickel lachend. (vh)