Berlin.
Schauspielerin Martina Gedeck ärgert sich über lieblos produzierte TV-Filme. „Es ist kein Zufall, dass wir am Abend oft leichte Unterhaltungsware sehen, möglichst oberflächlich, simpel gestrickt und mit den gleichen Gesichtern“, sagte die 50-Jährige im Interview. „Es herrscht ja oft noch die Meinung vor, das Publikum goutiere das, was meines Erachtens nicht so ist.“
Natürlich spiele auch das Geld eine Rolle: „Es wird dann gerne mit heißer Nadel gestrickt, in der Hoffnung, dass die Leute auf diesem Sendeplatz sowieso einschalten“. Die Qualität leide darunter aber immens. Ab einer bestimmten Grenze würden Filme „mehr oder weniger zur Soap“. Es gebe dazwischen aber natürlich immer wieder Ausnahmen, fügte sie hinzu.
Gedeck freut sich über alltäglichen TV-Stoff in „Halbe Hundert“
Gedeck ist am Mittwoch (20.15 Uhr) in der ARD-Komödie „Halbe Hundert“ zu sehen. Nach einigen ernsten Rollen habe sie „große Lust auf diesen Stoff“ gehabt. „Wir haben 14 Monate ‚Die Wand‘ gedreht, das war eine Ausnahmearbeit, die mich sehr in Anspruch genommen hat“, sagte Gedeck. „Ich war sehr froh, etwas Normales und Alltägliches auf dem Tisch zu haben: Drei Freundinnen, die Probleme in der Ehe und mit der Familie haben“.
In die Rolle der erfolgreichen Ärztin, deren Ehe in eine Krise gerät und die sich in ein Abenteuer mit einem jüngeren Mann stürzt, habe sie sich gut hineinversetzen können. „Dass man sich ein bisschen verrennt und nicht mitbekommt, wo eigentlich die wahren Schätze liegen, das kennt jeder aus seinem eigenen Leben“, sagte die Schauspielerin.
(dapd)