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Mobbing-Opfer nimmt sich das Leben – Australien trauert um 14-Jährige

Mobbing-Opfer nimmt sich das Leben – Australien trauert um 14-Jährige

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Dolly Everett / Akubra Foto: www.facebook.com/akubraofficial
  • Eine 14-Jährige hat sich in Australien das Leben genommen, weil sie gemobbt wurde
  • Das Mädchen war durch eine Werbekampagne bekannt geworden
  • Ihr Vater will sich nun mit aller Kraft gegen Mobbing einsetzen

Berlin/Sydney. 

Der Tod eines 14-jährigen Mädchens hat Tausende Menschen in Australien in Trauer gestürzt. Amy „Dolly“ Everett, die vielen Australiern als Werbegesicht bekannt war, hat sich Anfang Januar das Leben genommen, weil sie im Internet gemobbt worden war.

Sogar der australische Premierminister äußerte sich zu dem Trauerfall. „Dolly, wir lieben dich und werden dich nie vergessen“, schrieb Malcolm Turnbull in einem Statement am Donnerstag. „Wir müssen alles tun, um die Mobbingfälle zu reduzieren, egal, ob offline oder online, und sie bekämpfen, wo immer wir das können.“

Ihr Vater hat sich bei Facebook an die Öffentlichkeit gewandt. In seinem Post bedankt sich Tick Everett zum einen für die große Anteilnahme, zum anderen nutzt er seine Zeilen auch, um eine Botschaft zu verbreiten: „Lasst uns Mobbing stoppen, egal wo. Wenn wir weitere Leben schützen können, haben wir Dollys Leben nicht verschwendet.“

Jedes fünfte Kind in Australien wird gemobbt

Auch Akubra, ein in Australien sehr bekannter Hut-Hersteller, für den Dolly im Alter von acht Jahren zum Werbegesicht geworden war, teilte bei Facebook emotionale Worte: „Sich vorzustellen, dass sich jemand so überfordert fühlen könnte und dass dies die einzige Möglichkeit sei, ist unvorstellbar. Mobbing jeglicher Art ist inakzeptabel. Es liegt an uns, aufzustehen, wenn wir Mobbing-Verhalten sehen.“ Tausende Facebook-User haben die Beiträge geteilt, kommentiert, darauf reagiert.

Laut mehreren Medien registrieren die australischen Behörden seit längerer Zeit eine stetig ansteigende Zahl von Mobbing-Opfern. Jedes fünf Kind sei im vergangenen Jahr Ziel von Mobbing geworden, heißt es. Offizielle Zahlen zu Todesfällen, die im Zusammenhang mit Mobbing stehen, gibt es nicht.

Auch in Deutschland gibt es viele Mobbing-Fälle

Auch in Deutschland wird das Problem Mobbing immer größer: Jeder sechste 15-jährige Schüler in Deutschland wird laut der letzten PISA-Studie regelmäßig Opfer von Mobbing. Die Studie, die Daten von Schülern in 72 Ländern erfasst, betrachtete 2016 zum ersten Mal auch das Sozialverhalten von Schülern und ihren Umgang miteinander.

Laut dem australischen Sender ABC will sich Dollys Familie nun nachhaltig gegen Mobbing einsetzen. Eine Stiftung ist im Gespräch, die Betroffenen helfen soll, mit Mobbing, Depressionen und anderen Ängsten fertig zu werden.

• Wenn Du selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidest oder jemanden kennst, der daran leidet, kannst du dir bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Du erreichst sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.

(ba)