Er ist der neue „Alte“: Jan-Gregor Kremp. Dabei ist der gebürtige Monheimer erst 49 Jahre jung. Umso älter ist der Serien-Klassiker des ZDF. Der Krimi startete bereits Ostermontag 1977. An diesem Freitag läuft die 366. Folge.
Mainz.
Er ist der älteste Kommissar im ZDF, doch an diesem Freitag, 20.15 Uhr, kommt er ganz frisch daher: „Der Alte“. In der 366. (!) Ausgabe „Königskinder“ übernimmt Jan-Gregor Kremp die Rolle des Münchner Chefermittlers. Der erst 49-jährige Monheimer tritt damit in die Fußstapfen von Siegfried Lowitz, Rolf Schimpf und Walter Kreye.
Der ausgewiesene Schurkendarsteller wechselt die Front. In früheren Jahren, sagt er, lag er ungezählte Male mit geschminkter Schusswunde, umzingelt von viel Kunstblut, auf dem Asphalt und musste mit gebrochenen Augen in den Hamburger Nachthimmel starren. „Da dachte ich über die Verschwendung meines Talents im Besonderen, aber auch im Allgemeinen nach, während Kollegen Sätze sprachen wie: ,Endlich haben wir das Schwein!’“ In solchen Momenten sei er sich nie sicher gewesen, ob er das bekam, was er verdiente. Jetzt habe sich das Schicksal umgedreht. „Jetzt jagt der Kremp die bösen Buben.“
In seinem ersten Fall: den Mörder der jungen „Gettoschönheit“ Sharleen Neubauer (Lena Meckel). Die Musikerin, die in einem sozialen Brennpunkt am Rande Münchens lebt, verliebt sich in den Gymnasiasten Fabian (Janis Niewöhner). Keiner gönnt den Beiden ihre Romanze: weder Fabians reiche Eltern, noch Sharleens Exfreund Marcel (Kai-Michael Müller) oder ihre Eltern. Als sich die 16-Jährige wegen der Schwierigkeiten entschließt, sich von Fabian zu trennen, wird sie kurze Zeit später im Vorgarten ihres Hochhauses tot gefunden. Sharleen war vom Dach gestürzt.
Fans der Reihe wird das neue Rezept schmecken
Schnell wird Kremp klar, dass der Teenager ermordet wurde. Er und sein Team ermitteln in alle Richtungen. Denn jeder Bekannte aus dem Umfeld Sharleens könnte der Täter sein. Hat ein Motiv.
„Der Alte“ bleibt der Alte, auch mit dem Neuen. Das Konzept wurde nicht revolutionär umgearbeitet. Beim ZDF bleibt man der Tradition verpflichtet. Oder wie es Kremp selber formulierte: „Das Rezept liegt vor, aber dann würzt man vielleicht doch mit ein paar anderen Gewürzen, stellt den Braten noch einmal zum Nachgaren auf den Ofen, tauscht ein paar Zutaten aus, schwitzt beim Servieren und hofft, dass es schmeckt“.
Den Fans der Reihe, so viel sei gewagt zu sagen, wird’s schmecken.