Der exzentrische Software-Millionär John McAfee wird wegen Mordverdachtes in seiner Wahlheimat Belize gesucht – und schreibt offenbar aus dem Untergrund ein Blog. „The Hinterland“ ist die Seite betitelt, auf der der 67-Jährige von seinen sehr jungen Freundinnen und seinen Tarnungen berichtet.
San Pedro.
Was macht ein Mann auf der Flucht vor der Polizei, die ihn des Mordes verdächtigt? Wenn es der Berichten zufolge ziemlich exzentrische Software-Millionär John McAfee ist, dann bloggt er. Der 67-Jährige, der sein Vermögen mit dem nach ihm benannten Anti-Viren-Programm gemacht hat und seit einigen Jahren in Belize lebt, wird in dem mittelamerikanischen Staat im Zusammenhang mit dem Mord an einem Amerikaner gesucht – und berichtet seit einigen Tagen auf dem Blog „The Hinterland“ vom Leben auf der Flucht und anderen Dingen, die mal gesagt werden mussten.
In einem Telefonat mit dem US-Sender ABC hat ein Mitarbeiter McAfees offenbar bestätigt, dass es sich bei dem Blog mit der hübschen Adresse „whoismcafee.com“ um das des 67-Jährigen handelt. In seinem ersten Eintrag, datiert auf den 17. November, schreibt McAfee: „Weil ich so viel Zeit übrig und so wenig zu tun habe, denke ich darüber nach, welchen Umweg mein Leben gerade genommen hat: Wie konnte ich als untergetauchter Mordverdächtiger enden?“ Die Hauptschuldigen der US-Amerikaner schon ausgemacht: Journalisten und die Behörden in Belize, von denen er sich offenbar verfolgt fühlt.
Berichte von jungen Frauen und Tarnung mit Schuhcreme
In anderen Blog-Einträgen erzählt der 67-Jährige von den Frauen in seinem Leben: Der 17-jährigen Amy, die im April bei ihm gelebt habe, und der 20-jährigen Samantha, die angeblich mit ihm auf der Flucht ist. Der Millionär schreibt, dass er nicht davon ausgehe, dass viele sehr junge Frauen einen Mann seines Alters lieben könnten und dass ihm klar sei, dass ihn sein Vermögen in einem bettelarmen Land wie Belize besonders attraktiv macht.
In einem weiteren Blog-Eintrag beschreibt McAfee, dass er sich am ersten Tag auf der Flucht vor der Polizei sein Haar und den Bart hell und die Haut mit Schuhcreme dunkel gefärbt habe. Außerdem habe er sich Kaugummi in die Wangen gestopft und seine Zähne verfärbt, um sich unkenntlich zu machen. Und während der Mann schon in seiner derzeitigen Situation erstaunlich viel Zeit hat, über sein Leben und seine Ansichten zu bloggen, sollen die Leser auch dann nicht verzichten müssen, falls er gefasst wird: „Dieses Blog wird weitergeführt“, schreibt McAfee, „ich habe genug Material vorgeschrieben, um es mindestens ein Jahr am Leben zu halten, falls ich gefasst werde.“