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Nach Bärenkampf übt sich Royal Canin in Schadensbegrenzung

Nach Bärenkampf übt sich Royal Canin in Schadensbegrenzung

Bärenkampf
Hunde hetzen den Bären, der sich kaum wehren kann. Foto: Vier Pfoten International
Nachdem bekannt wurde, dass der Tierfutter-Produzent Royal Canin eine Bärenhetzjagd in der Ukraine gesponsert hat, scheint es, dass das Unternehmen den Schaden nun begrenzen will. Man wolle eine Rettungsstation für Bären unterstützen, teilte die Firma schriftlich mit.

Essen. 

Hunde stürzen auf einen angebunden Bären, versuchen ihn zu beißen. Im Vordergrund flattert ein Band mit der Aufschrift Royal Canin. Das Unternehmen aus dem Hause Kraft trat als Sponsor einer Bärenhetzjagd im April 2013 in der Ukraine auf.

Diese brutalen Bilder aus einem Video scheinen nicht gut für das Image des freundlichen Tierfutter-Herstellers gewesen zu sein. Jedenfalls hat sich Royal Canin, rund eineinhalb Wochen nachdem der Vorfall bekannt wurde, erneut zu Wort gemeldet.

Die schriftliche Stellungnahme wirkt, als wolle man sich in Schadensbegrenzung üben. Man sei schockiert gewesen, solche grausamen Bilder im Zusammenhang mit der eigenen Marke zu sehen. Das Unternehmen entschuldige sich und übernehme die Verantwortung. „Das Sponsoring solcher Events steht in keinerlei Einklang mit der tierschutzorientierten Politik von Royal Canin.“

Royal Canin und die Bärenhetzjagd – viele unbeantwortete Fragen

Direkte Fragen zu der Bärenhetzjagd hat Royal Canin bis heute nicht beantwortet. „Das ist alles, was wir Ihnen dazu sagen können“, verweist eine Mitarbeiterin am Telefon auf die schriftliche Stellungnahme des Unternehmens.

TierschutzUnklar bleibt also weiter, ob es mehr als einen Kampf zwischen Hunden und einem Bär in der Ukraine gegeben hat, der von Royal Canin gesponsert wurde. Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten International“, die das Video von der Bärenhetzjagd veröffentlicht hatte, spricht von einem weiteren Fall im Februar 2012.

Tierfutter-Hersteller will Rettungsstation für Bären unterstützen

Ebenfalls nicht geklärt ist, ob das Unternehmen schon vor der Veröffentlichung des Videos von dem Sponsoring der Kämpfe zwischen Hunden und einem Bär wusste. Bislang hieß es, es sei ein Versehen gewesen, ukrainische Mitarbeiter hätten eigenverantwortlich gehandelt. Royal Canin lässt auch zu diesen Punkt keine Nachfragen zu.

Stattdessen verkündete der Tierfutter-Hersteller am Montag schriftlich, dass er den Aufbau einer ukrainischen Rettungsstation für 15 Bären finanziell unterstützen wolle, „die in die Bärenhatz involviert sind“. Um wie viel Geld es sich dabei handelt, teilte das Unternehmen nicht mit. Das Projekt sei eine gemeinschaftliche Aktion von „Vier Pfoten International“ und den ukrainischen Behörden.

Als das Video veröffentlich wurde, löste es einen Shitstorm in den sozialen Netzwerken gegen Royal Canin aus. Es gab Drohungen gegen die Firma und seine Mitarbeiter. Viele Nutzer schrieben, dass sie den Tierfutter-Hersteller nun boykottieren würden.