Unbekannte haben versucht, in das Tierheim in Hannover einzubrechen. Dort wird Hund Chico verwahrt, der seine Herrchen getötet hat.
Hannover.
Nach dem Fund von zwei Leichen in Hannover fiel der Verdacht schnell auf den Staffordshire-Mischling Chico. Der Hund soll seine 27 und 52 Jahre alten Besitzer in ihrer Wohnung getötet haben, das bestätigte die Obduktion. Die Stadt Hannover räumt nun Fehler ein und will ihn einschläfern lassen.
Chico wird in einem Tierheim verwahrt, zu dem sich in der Nacht zu Samstag Unbekannte anscheinend Zutritt verschaffen wollten. Nach einem Bericht der „Bild“ kletterten sie über einen Zaun und wollten eine schwere Tür aufbrechen, an der sie scheiterten. Die Polizei ermittelt nun wegen versuchten Einbruchs. Möglicherweise wollten Tierschützer den Hund befreien.
Petition für das Hundeleben
Am Tag zuvor gab die Stadt Hannover bekannt, dass das Tier eingeschläfert werden soll. Die Nachricht sorgte bei Tierliebhabern für Entrüstung. Eine Nutzerin unter dem Namen Tanja Wagner setzte eine Petition unter dem Titel „Lasst Chico leben!“ bei change.org auf, die am Samstag bereits mehr als 100.000 Unterzeichner zählte.
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Der Tierschutzverein Hannover hatte 2014 und 2016 von Nachbarn Hinweise auf eine Vernachlässigung des Hundes erhalten. Der Geschäftsführer des Tierschutzvereins sagte nach der Beiß-Attacke von Chico: „Der Hund zeigte damals keine Anzeichen von Vernachlässigung.“
Hund war Behörden seit 2011 bekannt
Allerdings gab die Stadt Hannover ebenfalls am Freitag bekannt, dass die Haltung nach jetzigen Erkenntnissen hätte verboten werden müssen. Chico sei den Behörden bereits 2011 aufgefallen.
Die genauen Umstände für dieses Versäumnis und mögliche Konsequenzen würden derzeit untersucht, Einzelheiten hierzu will die Stadt am Montag bekanntgeben. (dahe/dpa)