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Olympia ist ein Heiratsmarkt für Royals

Olympia ist ein Heiratsmarkt für Royals

Olympische Spiele sind immer ein Heiratmarkt, auch für Royals. Silvia Sommerlath aus Heidelberg lernte auf diese Weise 1972 in München als Chef-Hostess Carl Gustaf von Schweden kennen. Der heutige Fürst Albert von Monaco verliebte sich in die Olympia-Schwimmerin Charlene Wittstock.

London. 

Von wegen dicker Engel – Amor muss in vier Wochen topfit sein. Denn bei den Olympischen Spielen trifft sein Pfeil immer wieder die begehrtesten Singles der Welt. Schwedens König Carl Gustaf, der dänische Kronprinz Frederik, auch Fürst Albert II. von Monaco haben ihre Herzen schon an den Außenlinien der Wettkämpfe verloren. Wer sich nun bei den Olympischen Spielen in London, die am 27. Juli beginnen, den Windsor-Prinzen Harry angeln will, darf keine Couch-Kartoffel sein.

Silvia Sommerlath hatte das schönste Lächeln

Silvia Sommerlath aus Heidelberg konnte man(n) einfach nicht widerstehen: Die Chef-Hostess, eingesetzt für die Betreuung von VIP-Gästen, hatte das schönste Lächeln der Olympischen Spiele 1972. Das fand auch der angereiste Carl Gustaf von Schweden: „Es hat einfach Klick gemacht.“ 40 Jahre alt ist jener Schnappschuss mittlerweile, auf dem der Thronfolger vertieft in ein Gespräch mit Fräulein Sommerlath zu sehen ist: Er, mit einer vergessenen Zigarette in der linken Hand. Sie, mit langem schwarzen Haar und diesem Weltrekord-Strahlen. Für Amor ein Volltreffer: Der Prinz machte Silvia zu seiner Ehefrau und später zur Königin von Schweden.

[kein Linktext vorhanden]Frederik, der Prinz von Dänemark, war im Jahr 2000 mit der Segelmannschaft seines Landes zu den Sommerspielen nach Sydney gereist. Ob die Segler irgendwelche Medaillen gewannen, wer weiß das heute noch? Der größte Sieg der Dänen war das Herz von Mary Donaldson, einer jungen Tasmanierin, die Frederik nach der Eröffnungsfeier kennenlernte. Beide waren von Freunden in die Bar „Slip Inn“ mitgeschleppt worden, wo der Himmel plötzlich und ganz untypisch voller Geigen hing. Telefonnummern wurden getauscht, mehrere Treffen am Rande der Spiele organisiert. Ein Jahr später machte der dänische Prinz seiner Olympia-Eroberung einen Heiratsantrag: „Du kannst nicht nein sagen, Du darfst nicht nein sagen, Du musst ja sagen.“

Beim Fußball wird man Royals kaum treffen

Bei Fürst Albert, dem obersten Herzensbrecher von Monaco, musste Amor besonders kreativ werden. Mit Brooke Shields, Claudia Schiffer und Naomi Campbell war Albert schon ausgegangen – die Messlatte lag also hoch. Also präsentierte er ihm 2000 die Weltmeisterin in der Disziplin Eleganz, und zwar im Badeanzug: Charlene Wittstock, südafrikanische Olympia-Schwimmerin. Wie es weitergeht, wenn mächtige Männer Schmetterlinge im Bauch haben, weiß die Welt seitdem auch: „Nach dem Schwimm-Auswahlverfahren rief Albert mein Management an und bat um Erlaubnis, mich zum Dinner ausführen zu dürfen.“ Das hat Charlene der amerikanischen „Vogue“ voriges Jahr gestanden – mehr als zehn Jahre nach dem Rendezvous!

Erst bei den Winterspielen 2006 in Turin machten die beiden ihre Liaison öffentlich. Weitere fünf Jahre dauerte es, bis die schöne Athletin den Badeanzug gegen ein Brautkleid tauschen durfte. Sport sei „der gemeinsame Nenner“ ihrer Ehe, erklärte Charlene bei der Hochzeit. Royals lieben sportliche Partner, dafür gibt es etliche Beispiele. Darunter die Enkelin der Queen, Zara Phillips, die in vier Wochen ihr olympisches Debüt als Reiterin feiert. Verheiratet ist sie mit dem Weltklasse-Sportler Mike Tindall. Gefunkt hat es beim Rugby World Cup 2003 in Sydney. „Er versteht die Belastungen, unter denen ich stehe, und umgekehrt“, sagt sie. Prinz William sieht man jedes Jahr bei Polo-Wettkämpfen auf dem Rücken eines Ponys. Mit seiner Frau Kate, einer Ruder- und Hockey-Expertin, fährt er in Klosters (Schweiz) regelmäßig Ski.

Beim Fußball wird man Royals, Reiche und Schöne aber kaum treffen. Die Ruder-Regatta in Henley, Tennis in Wimbedon oder der Queens Cup im Pferde-Polo sind mehr ihr Stil. Alles schön anzuschauende Wettkämpfe, bei denen man auch ein Picknick machen kann. Oder eben, ab dem 27. Juli, Olympia 2012 in London – mit traumhaften Kulissen wie die Beach-Volleyball-Turniere im Zentrum der Stadt. Der britische Prinz Harry ist noch Single.