Passanten finden durchgeschwitztes Kleinkind im Auto – Eltern spritzten sich Überdosis Heroin
In Ohio konsumierten Eltern in Anwesenheit ihres Kleinkindes Heroin
Sie wurden bewusstlos, während das Kind bei hohen Temperaturen im Auto festsaß
Es wurde einer Pflegefamilie übergeben
Ohio.
Es passiert immer wieder: Eltern lassen ihre Kinder bei sommerlichen Temperaturen leichtfertig im Auto zurück und bedenken nicht, dass ein lebensbedrohlicher Hitzschlag droht. In Ohio hat sich nun ein besonders drastischer Fall ereignet, wie InsideEdition.com berichtet.
Ein 43-jähriger Passant und seine Lebensgefährtin bemerkten auf einem Parkplatz zwei leblose Menschen, die neben einem Wagen lagen. Bei näherem Hinschauen stellten sie fest, dass die Bewusstlosen bereits lila angelaufen waren. Als sie sich dem Wagen näherten, entdeckten sie ein Kleinkind auf dem Rücksitz. Die Außentemperatur betrug 27 Grad.
Kind kam nach dem Vorfall in Pflegefamilie
Weil das Auto nicht verschlossen war, konnten die couragierten Passanten das überhitzte Kind herausnehmen. „Das Kind war schweißgebadet“, sagte der Passant gegenüber InsideEdition.com. „Wir gaben ihm Wasser. Das war erstmal das Wichtigste.“
Ein weiterer Passant rief einen Krankenwagen. Den Eltern wurde von zuvor eingetroffenen Feuerwehrmännern das Medikament Naloxon verabreicht. Dabei handelt es sich um eine Substanz, die beim Verdacht auf eine Heroin-Überdosis verwendet wird und in den USA auch von Ersthelfern der Polizei oder Feuerwehr verabreicht werden darf. Anschließend kamen sie wieder zu Bewusstsein und wurden in ein Krankenhaus gebracht.
Die Eltern wurden wegen Kindeswohlgefährdung angeklagt. Das Kind wurde zunächst einer Pflegefamilie übergeben.
Passant steht in der Kritik
Bei der Durchsuchung des Wagens fand die Polizei eine benutzte Spritze, wie news5cleveland.com schreibt. Gegenüber den Behörden leugnete die Frau zunächst, Drogen konsumiert zu haben. Sie gab an, als ehemalige Drogenabhängige ein ärztlich verschriebenes Ersatzpräparat zu sich genommen zu haben und neben dem Auto eingeschlafen zu sein. Der Mann hingegen gestand, Heroin gekauft und es sich selbst und der Frau gespritzt zu haben.
Der 43-jährige Passant ist nun trotz seiner Zivilcourage in die Kritik geraten – denn er teilte Fotos des Zwischenfalls auf seiner Facebook-Seite. Die Bilder gingen inzwischen viral.
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Mit den Fotos habe er Bewusstsein für die Gefahren von Drogenkonsum schaffen wollen, sagte er gegenüber InsideEdition.com. „Ich habe Familie und Freunde, die wie so viele Menschen täglich an dieser Epidemie gestorben sind. Wir wollten nur, dass Menschen sich darüber bewusst sind, was in unserer Gemeinde passiert. Wir haben nicht erwartet, dass [die Fotos] viral gehen.“
Er sei selber Vater eines Kleinkindes und froh darüber, zur richten Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. (raer)