Madrid.
Die Funde waren sogar für die auf Kinderpornografie spezialisierten Beamten schockierend: Viele Bilder und Videos zeigten den sexuellen Missbrauch kleiner Kinder, sogar von Babys – einigen Opfern waren die Hände gefesselt worden. Nun nahmen spanische Fahnder in einem großen Schlag gegen einen Kinderpornoring 81 Menschen fest – durchweg Männer.
Ihnen wird vorgeworfen, das Material im Internet verbreitet und in Netzwerken getauscht zu haben. Nun wird geprüft, ob die Verdächtigen auch beim sexuellen Missbrauch der Kinder aktiv beteiligt waren. „Einige dieser Bilder sind extrem brutal und haben sadistische oder bestialische Züge“, berichtete die Nationalpolizei.
Die Operation ist der Erfolg einer spanischen Polizeieinheit für technologische Delikte. Diese „Cyberpatrouille“ überwacht mit speziellen Programmen das Internet und sucht nach verbotenen kinderpornografischen Erzeugnissen. Wenn sie auf Kindersexprodukte stoßen, verfolgen die Fahnder die Spuren bis zum Anbieter und den Kunden. Die nun in Spanien Festgenommenen stammen aus allen Schichten, berichtete ein Ermittler. „Es existiert kein bestimmtes soziales Profil“ der Pädophilen. Viele Verdächtige seien verheiratet, andere alleinstehend, und auch Minderjährige gehörten dazu.
Den Ermittlungen zufolge stammen die meisten auf den Aufnahmen zu sehenden Kinder nicht aus Europa, sondern aus asiatischen und lateinamerikanischen Ländern oder aus Osteuropa und Russland. Zum Teil seien die Herkunftsstaaten identisch mit jenen Regionen, in denen auch der Kindersextourismus verbreitet ist, wie zum Beispiel in Thailand, Kambodscha oder Vietnam.