Bonn.
Die Preise für das Porto von Briefen steigen seit Jahren. Auch 2019 soll es wieder so weit sein. Die schlechte Nachricht: Das Porto wird in diesem Jahr aller Voraussicht nach teurer als bisher erwartet. Auf Basis einer Verordnung des Bundeswirtschaftsministeriums soll es der Deutschen Post ermöglicht werden, das Porto deutlich anzuheben, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Montag berichtet.
Branchenkreisen zufolge könnte das Porto für einen Standardbrief von aktuell 70 Cent auf 85 bis 90 Cent steigen. Der genaue Wert ist noch unklar – es geht nun um einen größeren Preisspielraum für alle regulierten Postprodukte zusammen, also auch für Postkarte oder Auslandsbrief. Wie hoch genau das Porto für einen Standardbrief sein soll, legt die Post später selbst fest.
Porto steigt wohl erst im Sommer
Positiv für den Verbraucher: Das Porto steigt später als bisher geplant. Statt zum April dürfte der Preissprung erst im Sommer erfolgen.
Wegen der Digitalisierung sinkt die Briefmenge seit Jahren – um profitabel wirtschaften zu können, pocht das ehemalige Staatsunternehmen angesichts ihrer mehr oder minder konstanten Kosten auf eine satte Erhöhung. Laut „FAZ“ gesteht das Wirtschaftsministerium der Post nun eine höhere Umsatzrendite zu. Ein Sprecher der Post begrüßte das Vorhaben der Regierung.
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Post begrüßt Unterstützung durch Bundeswirtschsftsministerium
Mitte Januar bekam der Bonner Konzern zunächst einen Dämpfer von der Bundesnetzagentur – die Regulierungsbehörde gewährte der Post nur einen eher geringen Erhöhungsspielraum von 4,8 Prozent für alle regulierten Produkte zusammen. Damit hätte der Standardbrief wohl maximal auf 80 Cent steigen können und die anderen Briefsorten hätten etwa gleich teuer bleiben müssen. Der Post war das zu wenig.
Nun bekommt sie Rückenwind aus dem Bundeswirtschaftsministerium, das die Postentgeltverordnung ändern und einen größeren Preisspielraum ermöglichen will. Ein Sprecher der Bundesnetzagentur sagte: „Wir sind informiert über die Pläne, die Verordnung anzupassen.“ Details nennen wollte er nicht. Die Netzagentur ist dem Ministerium unterstellt.
Die Post hat Berichte über die starke Preiserhöhung mittlerweile als Spekulationen zurückgewiesen. (dpa/cs)