- Die Billig-Kette Primark sorgt immer wieder für negative Schlagzeilen
- Nun wurde eine TW-Studie zum Arbeiten in der Modebranche durchgeführt
- Primark ist laut Studie der unattraktivste Arbeitgeber
Berlin.
Eine riesige Tüte mit neuer Kleidung, Schuhen, Wohnaccessoires und Kosmetikartikeln für rund 25 Euro? Die Billig-Modekette Primark macht es möglich. Dass es bei solchen Niedrigpreisen in der Produktion ganz und gar nicht fair zugegangen sein kann, sollte dabei jedem Kunden klar sein.
Primark sorgt immer wieder für negative Schlagzeilen. Schon einige Male haben Näher auf die katastrophalen Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie aufmerksam gemacht: Kunden fanden unter anderem erschütternde Hilferufe, die in die Kleidung eingenäht waren. Viele Primark-Produktionsstätten befinden sich in Bangladesch, wo im April 2013 eine Textilfabrik einstürzte. 1135 Menschen starben, die meisten von ihnen Näher.
Studie zeigt: Primark ist ein mieser Arbeitgeber
In einigen Artikeln von Primark wurden außerdem krebserregende Stoffe nachgewiesen: So rief die Kette im Sommer vergangenen Jahres Tausende Flip-Flops zurück. In den Sohlen der Plastikschuhe befand sich Chrysen, ein polyzyklisch aromatischer Wasserstoff, der Krebs erregen kann (wir berichteten).
Jetzt zeigt die Studie „Working in Fashion 2018“, durchgeführt von TextilWirtschaft, dass Primark auch hierzulande einen miserablen Ruf als Arbeitgeber genießt. Für die Durchführung wurden 3600 Mitarbeiter der Modebranche zu zehn verschiedenen Kategorien befragt, die die Gesamtsituation am Arbeitsplatz widerspiegeln sollten, zum Beispiel „Gehalt“ oder „Aufstiegschancen“.
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Demnach ist Adidas Deutschland beliebtester Arbeitgeber in der Fashion-Industrie, wie in einer Pressemitteilung auf dfv.de zur TW-Studie zu lesen ist. Der Sportartikelhersteller erhielt im Gesamtranking eine Zustimmung von 56,7 Prozent. Besonders punkten konnte er in den Kategorien „Gehalt“, „internationales Arbeiten“, „Aufstiegschancen“ und „Weiterbildung“.
Offenbar schlechtes Betriebsklima
Primark sollte das Ergebnis der Studie allerdings aufhorchen lassen: Die Billig-Modekette landete auf dem letzten Platz mit einer Zustimmung von nur 13,6 Prozent. Besonders in den Kategorien „Betriebsklima“ und „soziale Verantwortung“ wurde das Unternehmen negativ bewertet.
Auf dem vorletzten Platz rangiert Karstadt (13,7 Prozent). (raer)