Es ging um Ernährung und Leibesfülle, um dicke Kinder und Politiker, die Ernährungsempfehlungen abgeben. Dieter Nuhr holte in seiner ARD-Show „Nuhr im Ersten“ mal wieder zum Rundumschlag aus.
Der Komiker witzelte über korpulente Kinder, weil er diese witzig fände. Er finde es witzig, „wenn die so im Lastenfahrrad die ganze Kiste ausfüllen, wie ein Zementsack. Und oben glotzt nur die kugelrunde Melone raus. Mit Helm auf. Denn wenn der Kleine einschläft, schlägt der aufgedunsene Schädel oft hinten an die Lenkstange“, so Dieter Nuhr.
Dieter Nuhr macht in der ARD Witze über dicke Kinder und Ricarda Lang
Und auch Ricarda Lang bekam einen Seitenhieb mit. „Nicht, dass sie das falsch verstehen, ich will mich nicht einreihen – und das meine ich ganz ernst – in die Reihe derer, die sie wegen ihrer Figur angehen. Ganz ernst. Finde ich geschmacklos, aber dass sich ausgerechnet Ricarda Lang traut, das Volk in Ernährungsfragen erzieherisch lenken zu wollen, das macht mir persönlich Angst. Weil: Die Politik wird für uns Komiker immer mehr zur echten Konkurrenz“, scherzte der Komiker aus Wesel.
Und erntete damit ordentlich Kritik. „Mein Gott, Dieter Nuhr! Billiger geht’s nicht. Witze über die Figur von Ricarda Lang? Was ist bloß aus Ihnen geworden?“, hieß es beispielsweise auf Twitter. Oder: „Man kann vom ÖRR halten, was man will. Dass aber meine Rundfunkgebühren dafür verwendet werden, dass Dieter Nuhr im Ersten Witze über Ricarda Langs Körperumfang machen darf, macht mich schlicht und einfach fassungslos.“
Das sagt der Sender
Doch was sagt der rbb zu den Aussagen seines Komikers. In Berlin nimmt man den 62-Jährigen in Schutz. „Für uns als Programmanbieter sind Pluralität, Diversität und Meinungsvielfalt wichtige Werte. Selbstverständlich sind wir uns unserer öffentlich-rechtlichen Aufgabe und Verantwortung bei der Gestaltung des Programms bewusst, in Satireformaten gilt es jedoch auch die künstlerische Freiheit zu achten. Hier muss, auch in der Kommunikation, die Art und Funktion der einzelnen Sendung in die Bewertung mit einfließen“, heißt es vom rbb-Pressedesk.
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Und weiter: „’Nuhr im Ersten‘ ist eine seit Jahren bekannte und erfolgreiche Satiresendung. Bei Satire gelten andere Maßstäbe als dies zum Beispiel in einer Nachrichten-, Magazin- oder Gesprächssendung der Fall ist. Comedy und Satire können und sollen gerade polarisieren, das Spiel mit Klischees oder überspitzter Darstellung ist ihnen immanent. Über Geschmacksgrenzen bei Inhalt und Protagonist wird man wohl immer unterschiedliche Auffassungen vertreten können.“