Es sind bittere Nachrichten, die RBB-Intendantin Katrin Vernau am Freitag (18. November) zu verkünden hat. In naher Zukunft soll es drastische Veränderungen im Betriebsablauf geben, der nicht nur die Angestellten, sondern auch die Zuschauer und nicht zuletzt das Programm betrifft.
Der Grund dafür sind Geldprobleme. „Der RBB hat erheblich über seine Verhältnisse gewirtschaftet. So können wir nicht weitermachen“, gab sie jetzt bekannt. Diese Erkenntnis hat nicht nur Auswirkungen auf den Rundfunk Berlin-Brandenburg, sondern auch auf die ARD. Denn der Rundfunkprodzuent beliefert auch das Erste. Nach langer Fehlkalkulation ist jetzt sparen angesagt – dabei bitter einstecken müssen, könnte jetzt das „ARD-Mittagsmagazin“, das vom RBB produziert wird.
ARD-Show vor dem Aus? RBB-Intendantin wird deutlich
Schuld an der Finanzkrise soll das jahrelange Missachten von Rücklage-Vorgaben gewesen sein, wie „DWDL“ berichtet. Die ARD verzeichnet in der laufenden Beitragsperiode von 2021 bis 2024 zwar Mehrerträge von über 520 Millionen Euro, bei denen auch der RBB berücksichtigt wird. Das bedeutet allerdings nicht, dass dieses Geld einfach ausgegeben werden kann.
Stattdessen soll sich daraus eine Rücklage für die Beitragsperiode 2025 bis 2028 ergeben, um den Rundfunkbeitrag für die Zahler so niedrig wie möglich zu halten. Statt das Geld beiseite zu legen, nutzte es Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger allerdings, um damit Kostenlöcher zu stopfen. Eine Entscheidung, die dem RBB jetzt auf die Füße fällt.
ARD-„Mittagsmagazin“ abgesägt? RBB muss Entscheidung treffen
Liquide war der nämlich keineswegs. Stattdessen wurden Reserven genutzt, die hätten unangetastet bleiben sollen. Damit die geforderten Gelder doch noch gezahlt werden, muss jetzt gespart werden, und zwar extrem. Konkret bedeutet das Einsparungen von 45 Millionen Euro.
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Die notwendige Entscheidung lässt die Verantwortlichen jetzt auch beim Programm genauer hinschauen. Gut für alle ARD-Fans, die „Abendschau“ und „Brandenburg aktuell“ sollen von den Kürzungen nicht betroffen sein. Aber: „Über das Mittagsmagazin werden wir reden müssen“, gab die RBB-Intendantin bekannt. Erst 2018 wanderte das ARD-Programm aus den Händen des Bayerischen Rundfunks zum RBB. Heute könnte dieser Wechsel den daran interessierten Zuschauern zum Verhängnis werden.