Ein solches Stück gab es in der langen Historie von „Bares für Rares“ wohl noch nie. Zugegeben, Schilder sind in der ZDF-Trödelshow schon so einige aufgetaucht. Schilder bekannter Marken, Schilder in Bezug zur Kunst. Aber ein solches, wie es Andrea Bendl, ihrerseits Goldschmiedin aus Ulm mitgebracht hatte, das war selbst den erfahrenen Händlern neu.
Doch beginnen wir von vorne. So hatte die 53-Jährige eine alte Postauto-Haltestelle aus Österreich dabei. Richtig gelesen. Andrea Bendl hatte gleich eine ganze Haltestelle mitgebracht. Man muss aber sagen, allzu riesig war diese nicht. Im Gegenteil, bestand das seltene Stück doch aus zwei mittelgroßen Schildern, die unter einer Art Holzdach angebracht waren.
Postauto-Haltestelle bei „Bares für Rares“
Das Schild hatte die gebürtige Wienerin von ihren Eltern bekommen. Die hatten es an der Hinterseite der Garage angebracht, „damit es nicht gemopst wird“, erklärte die ZDF-Kandidatin.
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Ein tolles Stück, das auch Detlev Kümmel sehr spannend fand. Demnach wurde die Haltestelle etwa in den 50er- oder 60er-Jahren gefertigt. Dazu kam, dass der Zustand recht gut war. Und das war es wohl auch, was Horst Lichter ein wenig skeptisch werden ließ: „Jetzt habe ich eine Frage: Der ganze Holzrahmen mit dem Dach. Ist der jetzt ernsthaft original? Oder ist der mal nachträglich gemacht worden, damit der Papa sich das schön aufhängen kann?“

Er habe so etwas schon einmal gesehen, erklärte Kümmel. Das sei schon alles in dieser Form geplant. Doch nun zur wichtigsten Frage: Würden die 200 Euro, die sich die Wienerin wünschte, realistisch sein? Nein. Denn die Schilder waren in einem guten Zustand, der Rahmen gut erhalten, da müsste mehr drin sein. Und so schätzte Detlev Kümmel den Wert auf 300 bis 400 Euro.
„Bares für Rares“-Händler stehen vor einem Rätsel
Was aber würden die Händler sagen? Die standen zunächst einmal vor einem Rätsel. Hielt der Adler, der auf dem Schild abgebildet war, doch Hammer und Sichel. „Merkwürdig“, fand Fabian Kahl. Zum Glück jedoch gab es den Kollegen Schmitz-Avila, der direkt mal das Handy zückte und das Mysterium so aufklären konnte. Demnach sei die Sichel das Symbol des Bauernstandes, während der Hammer für die Arbeiterschaft stehe.
Wo das geklärt war, konnte auch endlich der Verkauf angegangen werden. Und der ging dann doch recht flott vonstatten. 250 Euro zahlte „Bares für Rares“-Händler Roman Runkel.