Schein und Sein sollten bei „Bares für Rares“ eigentlich stets Hand in Hand gehen. Sprich: Die Rarität oder Antiquität sollte echt, alt, selten und im besten Fall auch noch richtig wertvoll sein.
Bei der Prunkstaffelei, die Kirstin Drichel am Donnerstag mit zu „Bares für Rares“ brachte, passten jedoch leider nicht alle Attribute. Dabei hatte alles so gut begonnen. „Oh, das sieht aber mal echt antik aus, oder“, fragte Horst Lichter „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel sichtlich angetan vom ersten Anblick der edel anmutenden Staffelei.
„Bares für Rares“: Diese Staffelei ist nicht das, was sie vorgibt zu sein
Doch der Schein trog. So handelte es sich bei der Staffelei nicht etwa, wie vermutet, um ein Bildnis aus der Renaissance, sondern um einen Blender. Einen Nachbau genauer gesagt.
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Die teuersten Verkäufe bei „Bares für Rares“:
- 42.000 Euro – ein goldenes Schmuckkreuz mit 40 Karat Diamanten und päpstlich besiegeltem Holzsplitter aus dem Kreuz Jesu Christi
- 35.000 Euro – ein Cabrio-Oldtimer der Marke Borgward aus dem Jahr 1961
- 30.500 Euro – eine Unikat-Farblithografie des Künstlers Otto Mueller
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Wichtig: Es war keine Fälschung. Die Prunkstaffelei der 51-jährigen Physiotherapeutin aus Essen war alt, jedoch nicht so alt, wie sie optisch vorgab zu sein, wie Detlev Kümmel an der Beschaffenheit des Holzes und der Art des Baus feststellte.
„Bares für Rares“: Die Verarbeitung der Staffelei gab Aufschluss über das Alter
So würde das Holz eher aus den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts stammen. Ärgerlich. Und so war der erste Wunschpreis der Essenerin auch eher utopisch. Sie sei davon ausgegangen, dass die Staffelei alt sei, so Kirstin Drichel. Im vierstelligen Bereich hätte der Preis also schon liegen sollen. Doch da konnte Detlev Kümmel beim besten Willen nicht mitgehen. 500 bis maximal 600 Euro seien möglich.
Ein Schätzpreis, der Sorgenfalten ins Gesicht von Horst Lichter trieb. „Da müssen wir beide mal tief durchatmen. Du musst in dich gehen. Und musst mir sage: ‚Horst, ich verkaufe für 500 bis 600.‘ Oder: ‚Horst, du bist ein netter Mann, aber das Ding nehme ich wieder mit“, zeigte der „Bares für Rares“-Moderator seiner Kandidatin deutlich ihre Optionen auf.
Die Essenerin entschied sich dann doch für Option zwei und hatte Glück. 700 Euro zahlte Roman Runkel. Immerhin noch 100 Euro mehr als der Schätzpreis.
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Nicht ganz so gut lief es bei einem Herrn, der bei „Bares für Rares“ ein Gemälde verkaufen wollte. Als er DIESEN Satz hörte, nahm er die Beine in die Hand.