Wenn ein Verkauf bei „Bares für Rares“ klappen soll, dann müssen stets mehrere Faktoren übereinstimmen. Zum einen braucht es eine Rarität oder Antiquität, die es wert ist, in der beliebten ZDF-Trödelsendung angeboten zu werden. Zum anderen braucht es Verkäuferinnen und Verkäufer, die mit dem Preis einverstanden sind, die ihnen die Experten als Schätzwert übermittelten. Und dann braucht es am Ende natürlich auch noch eine Händlerin oder einen Händler, die oder der noch das Stück gerne in seinem Verkaufsraum beherbergen würde.
Bei den Arbeitskolleginnen Melanie Simon und Christine Faust aus Ascheberg beziehungsweise Münster waren leider nicht alle Faktoren gegeben. Doch beginnen wir unsere Geschichte wie bei „Bares für Rares“ üblich: Mit der Expertise.
Designer-Lampe bei „Bares für Rares“
Die führte ZDF-Experte und Designkenner Sven Deutschmanek. Hatten die beiden Kolleginnen doch eine Lampe mitgebracht, die vom Design her ein wenig an einen Ritter im Kettenhemd erinnerte. Nun gut, Schande auf unser Design-Banausen-Haupt. Schließlich handelte sich bei dem „tollen Ding“, wie Horst Lichter es so treffend nannte, um italienische Designerware.
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Ausgestattet mit einem schweren, bronzierten Fuß, zeichnete die Leuchte ein langer Stab aus, an dessen Ende sich das Leuchtmittel befand. Über dieses konnte, je nach Belieben, ein Ketten-Tuch geworfen werden. Dementsprechend konnte der Besitzer das Aussehen und auch den Licht- beziehungsweise Schattenwurf der Lampe immer wieder verändern.
Der Zustand, so Deutschmanek, sei perfekt. Schade jedoch fand er, dass die E-Fassung ein bisschen billig gemacht sei. Das jedoch sei Sache des Herstellers gewesen. Und so kam man nun zur Preisfindung. Ab und an ein Knackpunkt in der Expertise. Leider auch in diesem Fall. Denn die Vorstellungen lagen bei Besitzerin und Experte ein ganzes Stück weit auseinander.
Preiswunsch deutlich zu hoch
So wollte Christine 2.300 Euro für ihre Lampe haben. „Wie viel?“, fragte Horst Lichter nochmals verdutzt nach. Doch die „Bares für Rares“-Kandidatin meinte es ernst. Und ja, so Sven Deutschmanek, man finde Angebote im Netz, die zwischen 1.400 und 3.800 Euro changieren. Er würde aber nicht so viel ansetzen, auch weil die wirklichen Preise, für die diese Lampe verkauft wurde, deutlich darunter lagen. Und so fiel der Satz, der den weiteren Dreh mit den Arbeitskolleginnen platzen lassen sollte. „Der bewegt sich in den letzten zwei Jahren wirklich nur zwischen 600 und 800 Euro“, weiß der Experte. Dementsprechend lag seine Schätzung auch nur in dieser Range.
Deutlich zu wenig für Christine. „Ich habe aber auch schon ein Angebot von 1.500 bekommen, dann würde ich tatsächlich das Angebot annehmen“, so die Münsteranerin. Und so endete der Dreh vorzeitig. Sie könne die Aussage von Sven aber gut verstehen, so Christine, Internet-Preise seien eben nicht immer „ganz realistisch“.